KCK ruft zu einem Ende der Selbstverbrennungen auf

Die KCK erklärt, das Andenken an Mehmet Akar, der sich aus Protest gegen die Isolation von Abdullah Öcalan selbst verbrannt hat, in Ehren zu halten, ruft aber nachdrücklich zu einem Ende der Selbstverbrennungen auf.

Am Montag verbrannte sich Mehmet Akar in Amed-Sûr (tr. Diyarbakır-Sur) aus Protest gegen die Isolation von Abdullah Öcalan selbst. Der Ko-Vorstand des Exekutivrats der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) gedenkt Mehmet Akar und in seiner Person allen für Demokratie und Freiheit Gefallenen. Die KCK unterstreicht jedoch ihre Ablehnung für diese Aktionsform und erklärt: „Rêber Apo [Abdullah Öcalan] hat deutlich gemacht, dass er den Willen dahinter sehr schätze, solche Aktionen jedoch nicht gutheiße, und dass anstelle solcher Aktionen kreativere und andere Aktionen durchgeführt werden sollten. Das kurdische Volk und die kurdische Jugend sollten dies als einen Befehl von Rêber Apo verstehen und entsprechend handeln.“

Die Erklärung des KCK-Exekutivrats lautet: „Wir haben Informationen erhalten, dass ein patriotischer kurdischer Jugendlicher namens Mehmet Akar aus Protest gegen die Isolation von Rêber Apo seinen Körper an der Stadtmauer von Amed in Brand gesteckt hat und gefallen ist. In der Person von Mehmet Akar gedenken wir erneut mit Respekt und Dankbarkeit aller Gefallenen der Revolution und der Demokratie. Wir verneigen uns respektvoll vor ihrem Kampf und bekräftigen unser Versprechen auf Erfolg und Sieg an die Gefallenen. In dem Brief, den er vor seinem Tod schrieb, erklärte Mehmet Akar, dass er mit dieser Aktion gegen die Isolation von Rêber Apo protestieren wollte. Erst vor wenigen Tagen hat der Freund Veysi Taş ebenfalls eine solche Aktion durchgeführt und ist gefallen. Es ist unsere Aufgabe als Volk und als Bewegung, das Andenken an diese Gefallenen, die für eine große Liebe zum Land und für die Treue zum kurdischen Freiheitskampf und Rêber Apo stehen, zu bewahren und ihren Kampf zum Sieg zu führen.

Die Erfahrungen von Mehmet Akar haben deutlich gezeigt, wie der AKP/MHP-Faschismus Provokationen und einen Spezialkrieg gegen das kurdische Volk führt. Mehmet Akar war ein kurdischer junger Mann mit patriotischen Gefühlen und sympathisierte mit der Freiheitsbewegung. Wie jeder patriotische kurdische Jugendliche war auch Mehmet Akar bestrebt, gegen den mörderischen Kolonialismus zu kämpfen und mehr Verantwortung zu übernehmen. Das faschistische Spezialkriegsregime entwickelt jedoch Komplotte und Provokationen, um die kurdische Jugend zu korrumpieren und sie vom Freiheitskampf abzulenken. Eine der Methoden des AKP/MHP-Regimes ist die Beeinflussung der Familien, um die patriotische und dem Kampf wohlgesonnene kurdische Jugend von diesem Weg abzuhalten. Mehmet Akar war einer der patriotischen jungen Menschen, die auf diese Weise zu Fall gebracht werden sollten. Die faschistische AKP/MHP-Regierung hetzte seine Familie mit speziellen Methoden der Kriegsführung auf und versuchte so, Mehmet Akar von seinem Weg und seinem Kampf abzuhalten. Damit wurde eine Kampagne geschaffen, um den Eindruck zu erwecken, dass wir junge Menschen entführen würden und dies über die HDP täten. Mehmet Akar erklärte jedoch, dies sei eine Provokation und seine Familie sei getäuscht worden. Das AKP/MHP-Regime hat diese Situation jedoch in eine Angriffskampagne gegen die HDP verwandelt. Dahinter steht die antikurdische Mentalität des Regimes und der Versuch, die Kurd:innen von ihrem Freiheitskampf abzuhalten. Alle Spezialkriegsmethoden, Provokationen und Meinungsmanipulationen, die das Regime einsetzt, dienen diesem Zweck. Wir appellieren hiermit erneut an die Kreise, die an diesen Manipulationen und Provokationen teilhaben: Lasst euch nicht auf dieses Spiel des faschistischen Regimes ein. Das AKP/MHP-Regime und ihr Spezialkriegschef Süleyman Soylu müssen diese Provokationen aufgeben. Die faschistischen Bosse der AKP/MHP-Regierung, insbesondere Tayyip Erdoğan und Süleyman Soylu, greifen zu diesen Methoden, nicht weil sie sich um die kurdische Jugend sorgen, sondern damit die Kurd:innen die Sache der Freiheit aufgeben, ihre Sprache, Kultur und Identität nicht schützen und den Völkermord akzeptieren. Diese Politik hat den Zweck, die Menschen dazu zu bringen, ihre kurdische Identität aufzugeben und das Türkentum zu akzeptieren. Diese Spezialkriegsmethoden beruhen auf der Ausnutzung der Gefühle einiger Menschen, auf Manipulation und Bestechung. Die Tatsache, dass die faschistische Regierung einige unehrenhafte kollaborierende kurdische Persönlichkeiten benutzt, dient dem Zweck, ihr kurdenfeindliches und völkermordendes Gesicht zu verbergen. In Wirklichkeit ist es das Ziel des AKP/MHP-Regimes, den Völkermord an den Kurd:innen durch Auslöschung der kurdischen Identität abzuschließen. Die faschistische AKP/MHP-Regierung führt täglich Operationen zur Ermordung junger kurdischer Menschen durch und greift dabei einschließlich des Einsatzes chemischer Waffen auf alle möglichen tödlichen Methoden zurück. Kurdische Töchter und Söhne werden mit chemischen Waffen ermordet. Wie kann also der AKP/MHP-Faschismus, der jeden Tag kurdische Töchter und Söhne tötet, an das Wohl der Kurden denken? Das ist natürlich nicht wahr und stellt eine große Täuschung und Manipulation dar. Das faschistische AKP/MHP-Regime wendet Methoden an, die in ihrer Niedertracht weltweit ihresgleichen suchen, und nimmt keine Rücksicht auf irgendwelche Regeln. Es macht sogar familiäre und mütterliche Gefühle zum Gegenstand der Spezialkriegsführung und missbraucht sie. Alle müssen in dieser Hinsicht wachsam sein und in dem Wissen handeln, dass es sich um täuschende Machenschaften handelt. Die Familien sollten wissen, dass sie mit diesem Verhalten nichts Gutes für sich und ihre Kinder tun. Die AKP/MHP-Regierung ist verantwortlich für das Ausbleiben einer Lösung der kurdischen Frage und für all das Leid der Kurdinnen und Kurden. Deshalb sollten diese Familien ihr falsches Verhalten aufgeben und ihren Protest gegen die AKP/MHP richten.

Mehmet Akars Haltung ließ den Spezialkrieg scheitern“

Mit seiner Haltung hat Mehmet Akar die Politik des Völkermords des AKP/MHP-Regimes und des Spezialkriegschefs Süleyman Soylu scheitern lassen. Seine Haltung und das, was sie sie zum Ausdruck bringt, hat diese Praktiken zunichte gemacht. Diese Haltung und ihre Bedeutung müssen von allen richtig verstanden werden. Die Kurd:innen sind ein Volk, das für Freiheit kämpft und dessen Anliegen legitim ist. Das kurdische Volk wird diesen Kampf niemals aufgeben, koste es, was es wolle. Das beweist das kurdische Volk jeden Tag mit seiner Haltung und seinem Kampf gegen die völkermörderische kolonialistische Politik und den AKP/MHP-Faschismus. Kann diese gerechte Sache durch Beeinflussung oder Täuschung einiger Menschen mittels Manipulation, Provokation und Spezialkriegsmethoden beendet werden? Kann das kurdische Volk, das zu Millionen in dem Bewusstsein und dem Gefühl der Freiheit lebt, durch diese Methoden von seinem Weg abgebracht werden? Können Ergebnisse erzielt werden, wenn man sich aus dieser Perspektive und mit dieser Logik an Millionen kurdischer Jugendlicher wendet? Das ist natürlich nicht möglich und entbehrt jeder Logik. Aber warum sollte man darauf bestehen, wenn dies die Realität ist? Wer profitiert von diesem Ansatz und dieser Politik? Es ist ganz klar, dass dies niemandem außer dem faschistischen AKP/MHP-Regime und seinen Banden und Kollaborateuren nützt. Der AKP/MHP-Faschismus, der zweifelsohne eine Form des kolonialistischen Völkermords betreibt, ist für alle Massaker und Todesfälle verantwortlich. Er ist nicht nur für die Massaker an den Kurd:innen verantwortlich, sondern auch für all die Ungerechtigkeit, Rechtlosigkeit, Korruption und das Elend in der Türkei. Es sollte jedoch auch bekannt sein, dass alle patriotischen, demokratischen, sozialistischen und freiheitlichen Menschen in der Türkei und alle, die an die Würde der Menschheit glauben, angesichts dieser Situation nicht gleichgültig bleiben können und ihren Protest mit Nachdruck zum Ausdruck bringen sollten. Alle müssen sich dieser Verantwortung bewusst sein und sich diese grundlegende humanitäre und menschliche Aufgabe zu eigen machen. Die Gesellschaft in der Türkei muss sich von diesem faschistischen Regime befreien. Nicht nur das kurdische Volk, sondern alle in der Türkei, die nicht mit dem AKP/MHP-Faschismus mitmarschieren und menschliche Werte haben, müssen gegen die Isolation von Rêber Apo protestieren und handeln. Rêber Apo wird isoliert, weil er die Geschwisterlichkeit der Völker, die Demokratisierung der Türkei und das Zusammenleben verteidigt. Daher sollten alle, die für die Demokratisierung der Türkei sind, die Isolation von Rêber Apo nicht ignorieren, sondern sich gegen das Foltersystem auf Imrali stellen. Es ist nicht möglich, dass sich die Türkei demokratisiert und auf dem Weg der Demokratie voranschreitet, ohne das kurdische Volk und den Freiheitskampf der kurdischen Jugend zu unterstützen.

Das Volk Kurdistans und die Jugend müssen stärker für Rêber Apo eintreten“

Das patriotische kurdische Volk und die Jugend Kurdistans müssen noch stärker für Rêber Apo eintreten. Das ist die Botschaft, die uns die Gefallenen hinterlassen haben. Mehmet Akar richtete seine Botschaft in erster Linie an die Jugend von Amed und rief sie auf, den Kampf stärker zu unterstützen. Mit seiner Aktion um 21.21 Uhr übermittelte er dem Volk von Amed und der Jugend von Amed eine Botschaft mit einer sehr tiefen Bedeutung. Mehmet Akar rurft das patriotische Volk und die Jugend Kurdistans auf, stärker gegen die Isolation von Rêber Apo zu kämpfen. Das patriotische Volk und die Jugend Kurdistans sollte diesen Aufruf als Grundlage nehmen und Rêber Apo noch stärker verteidigen.

Es dürfen auf keinen Fall Selbstverbrennungen stattfinden“

Anlässlich der Aktion von Mehmet Akar stellen wir noch einmal klar, dass wir diese Art von Aktion nicht gutheißen. Rêber Apo hat deutlich erklärt, dass er den Willen dahinter sehr schätzt, aber solche Aktionen nicht richtig findet und dass stattdessen kreativere und andere Maßnahmen ergriffen werden sollten. Das kurdische Volk und die kurdische Jugend sollten dies als einen Befehl von Rêber Apo verstehen und entsprechend handeln. Aktionen wie Selbstverbrennungen sollte es auf keinen Fall geben. Die Aktion von Mehmet Akar ist zweifellos ein großartiges Beispiel für Mut, Aufopferung und Engagement. In diesem Sinne ist es eine sehr große Aktion, aber die Form der Aktion sollte auf dieser Grundlage bewertet werden. Unser Kampf hat sich entwickelt und ist gewachsen. Es gibt Möglichkeiten, in vielen Bereichen zu arbeiten, zu kämpfen und sich zu entwickeln. Die patriotische kurdische Jugend sollte dies erkennen und entsprechend handeln. Sie sollte sich den Reihen der Guerilla anschließen und gegen den Feind kämpfen, um den Kampf weiter auszuweiten. Diejenigen, die nicht die Möglichkeit haben, die Guerilla zu erreichen, müssen den Feind dort bekämpfen, wo er sich aufhält, in jeder Stadt, in jedem Viertel und jedem Dorf. Sie sollten das Volk aufklären, sensibilisieren und organisieren und so den Kampf ausweiten. Überall müssen sich junge Menschen bilden und organisieren und den Kampf und das Volk anführen. Das ist die richtige Art des Kampfes, und sie muss als Grundlage genommen werden. Wir rufen erneut alle Freund:innen des kurdischen Volkes dazu auf, stärker gegen die Isolation von Rêber Apo zu protestieren und das faschistische AKP/MHP-Regime zu stürzen, indem sie den Kampf für den Aufbau einer demokratischen Türkei verstärken.“