KCK begrüßt 4. YNK-Kongress

Mit einer zehnjährigen Verspätung aufgrund innerparteilicher Turbulenzen konnte die Patriotische Union Kurdistans (YNK) ihren vierten Parteikongress abhalten.

Die Patriotische Union Kurdistans (Yekîtiya Nîştimanî ya Kurdistanê, YNK) hat mit zehn Jahren Verspätung ihren vierten Parteikongress abgehalten und ihr inhaltliches Profil neu definiert. Der Exekutivrat der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (Koma Civakên Kurdistanê, KCK) begrüßt diesen Schritt, der in eine Zeit wichtiger politischer Entwicklungen im Irak und dem gesamten Mittleren Osten fällt. „Wir glauben, dass die auf dem Kongress getroffenen Entscheidungen richtungsweisend im Kampf des kurdischen Volkes für Freiheit und Demokratie sein werden und wünschen der YNK viel Erfolg”, heißt es in einer Mitteilung der KCK.

In dem Schreiben unterstreicht der auf Initiative Abdullah Öcalans zur Umsetzung des Demokratischen Konföderalismus gegründete Dachverband KCK den bedeutsamen Platz der YNK im kurdischen Befreiungskampf. „Geprägt von den Ideen ihrer Gründer Celal Talabani und Ibrahim Ahmed hat die YNK wichtige Beiträge zum Kampf des kurdischen Volkes für Freiheit und Demokratie geleistet. Die Freundschaft, die der Vordenker Rêber Apo (gemeint ist A. Öcalan) auf Grundlage der Geschwisterlichkeit mit diesen beiden politischen Führungspersönlichkeiten entwickelte, hat den Befreiungskampf gestärkt und mit wichtigen Werten abgerundet. Diese Beziehung hat in politischer Sicht besonders erstrebenswerte Qualitäten und schuf eine beispielhafte Tradition in Kurdistan. Wir als kurdische Freiheitsbewegung haben stets mit diesem Bewusstsein gehandelt und werden diese Haltung beibehalten.”

Dass der YNK-Kongress in eine Phase belangvoller Entwicklungen in der Region fiel, sei von historischem Ausmaß, unterstreicht die KCK. „Dies wird sich positiv auf die Errungenschaften des kurdischen Volkes sowie ein freies und demokratisches Leben für Kurdinnen und Kurden auswirken. Wir glauben, dass die YNK in Übereinstimmung mit den Werten und der politischen Linie, die von den Gefallenen Kurdistans und den Pionieren Ibrahim Ahmed und Celal Talabani geschaffen wurden, dem kurdischen Volk dienen wird. Wir wünschen ihr viel Erfolg dabei.”

Zehn Jahre Verspätung

Die YNK war gezwungen, ihren vierten Kongress jahrelang zu verschieben. Erhebliche interne Probleme, der Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat” (IS) und der Tod des Gründers Celal Talabani im Jahr 2017 waren einige der Gründe dafür. Der letzte Kongress fand am 1. Juni 2010 statt. 

Der Politiker Kosrat Ali Rasul, der zuletzt das Amt des ersten stellvertretenden Generalsekretärs der YNK bekleidete und die Partei kommissarisch leitete, ist auf dem vierten Kongress zum Vorsitzenden des Hohen Politischen Rates ernannt worden. In den Jahren 2005 und 2009 war Ali Rasul Vizepräsident der Autonomieregion Kurdistans. Viele Kurdinnen und Kurden haben ihn als Kommandanten der Peschmerga beim Raperîn (Aufstand) in Südkurdistan, der sich während und kurz nach dem Zweiten Golfkrieg im März 1991 ereignete, in Erinnerung. Damals war Ali Rasul verantwortlich für die Einnahme von Kerkûk (Kirkuk) und Hewlêr (Erbil).