KCK: Überall in die Offensive gegen die Invasion gehen

Die KCK ruft dazu auf, sich gegen die türkische Invasion zu stellen und sich an der Kampagne „Zeit für Freiheit – Schluss mit Isolation, Faschismus und Besatzung“ zu beteiligen.

Seit dem 10. Februar versucht die türkische Armee mit einer Großoperation, die Region Gare in den von der Guerilla verteidigten Medya-Verteidigungsgebieten einzunehmen. Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) ruft in einer Erklärung zu Protest und Widerstand in allen Teilen Kurdistans und weltweit auf:

„Kurz nachdem der türkische Kriegsminister und der türkische Generalstabschef Gespräche mit der irakischen Regierung in Bagdad und der südkurdischen Regierung in Hewlêr geführt haben, startete die türkische Invasionsarmee einen Angriff auf die Region Gare in den Medya-Verteidigungsgebieten. Am Morgen des 10. Februar wurden nach stundenlangen Luftangriffen an vielen Orten türkische Truppen abgesetzt. In Gare kommt es derzeit zu heftigen Gefechten zwischen der Besatzungsarmee und der Freiheitsguerilla.

Ohne Zustimmung der PDK wäre der Angriff nicht möglich

Das Gebiet Gare liegt weit entfernt von der türkischen Grenze in Südkurdistan. Von Zeit zu Zeit gab es Luftangriffe auf Gare. Zum ersten Mal werden nun Bodentruppen ausgesandt und so versucht, das Gebiet zu erobern. Zweifellos wäre die Durchführung einer Bodenoperation nicht ohne die Zustimmung oder Unterstützung der PDK möglich. Am Tag des Angriffs beschuldigte Mesrûr Barzanî erneut die Guerilla, statt sich der Invasion zu widersetzen. Das zeigt, wie sehr er sich darum bemüht, dieser Besetzung Legitimität zu verleihen. Die Guerillagebiete sind ohnehin seit zwei bis drei Monaten von PDK-Truppen umstellt worden. Der türkische Staat hat seinen Angriff im Zusammenhang mit dieser Einkreisung durchgeführt.

Die Invasion fällt auf den 22. Jahrestag der Verschleppung Öcalans

Die Umsetzung der Invasion von Gare vor dem 22. Jahrestag des internationalen Komplotts zeigt eindeutig, dass das Ziel des türkischen Staates darin besteht, die Freiheitsbewegung zu liquidieren und einen Völkermord an den Kurden zu begehen. Die Angriffe sollen das freie und demokratische Leben des kurdischen Volkes auch in Rojava beenden. Unter dem Motto, man wolle nicht den gleichen Fehler in Syrien wie im Nordirak begehen, soll Rojava vernichtet werden. Im Moment zielt der Angriff auf die inneren Gebiete in Südkurdistan darauf ab, die kurdische Freiheitsbewegung durch die Vernichtung der Guerilla zu zerschlagen, aber es geht auch darum, die Föderation von Südkurdistan zu liquidieren. Die Menschen in Südkurdistan und der ganzen Region wissen genau, dass der Angriff nicht nur der PKK gilt, und bringen das offen zur Sprache. Wenn wir die Besatzungsoperationen nicht in allen Teilen Kurdistans beenden, werden diese Angriffe des türkischen Staates, die auf das freie und demokratische Leben und die Existenz des kurdischen Volkes abzielen, weiter eskalieren. Türkische Staatvertreter und Regimemedien betonen bei jeder Gelegenheit, dass Kerkûk und Mosul zur Türkei gehörten und ihnen weggenommen worden seien. Nach den Invasionsangriffen nahe der Grenze, in Regionen wie Xakurke und Heftanîn, ist dieser Angriff auf die inneren Gebiete von Südkurdistan ein wichtiger Schritt hin zur Eroberung der Provinzen Kerkûk und Mosul. Es ist bekannt: Wenn der türkische Staat etwas besetzt, dann geht er nicht mehr von dort weg.

Unser Volk soll sich erheben und an der Offensive gegen die Invasion teilnehmen

Die Volksverteidigungskräfte HPG haben berichtet, dass die an der Invasion beteiligten Hubschrauber aus südkurdischem Territorium unter der Kontrolle der PDK kamen. Lokale Quellen berichten, dass die Invasion von Akre und Bakirman in Südkurdistan aus gestartet sei. Dieser Angriff betrifft alle Teile Kurdistans. Es ist möglich, dadurch alle unsere Errungenschaften zu verlieren. Vor diesem Hintergrund sollten unser Volk, unsere politischen Kräfte, unsere Intellektuellen, Schriftsteller*innen, Künstler*innen, die Frauen und jungen Menschen in allen Teilen Kurdistans und im Ausland aktiv werden und entschieden Haltung zum Angriff und zur Besetzung von Gare beziehen. Unser Volk in Nordkurdistan, Rojava, Ostkurdistan und im Ausland sollte sich aktiv an der Kampagne ‚Schluss mit Isolation, Faschismus und Besatzung – Zeit für Freiheit‘ mit Aktionen beteiligen. Vor allem die Jugend und die Frauen sollten sich überall erheben und sich an der Offensive beteiligen, um die Invasionstruppen niederzuwerfen.

Kein ruhiges Hinterland für die Besatzer in Südkurdistan

Das Volk von Südkurdistan hat bei jedem Invasionsangriff seine patriotische und revolutionäre Haltung offenbart. Wir haben nie vergessen, wie die Menschen von Amêdî, Derelok und Şeladizê der Zap-Invasion 2008 standhielten. Sie zeigten einen der ehrenvollsten Widerstandskämpfe in der Geschichte Kurdistans. Diese Haltung ist auch für die jetzige Invasion maßgeblich. Auf dieser Grundlage müssen alle Städte Kurdistans, insbesondere Dihok und Akre, sich gegen die Invasion des türkischen Staates in Gare wehren und zeigen, dass weder die Medya-Verteidigungsgebiete noch Südkurdistan besetzt werden können - kein ruhiges Hinterland für die Besatzer.

Der kolonialfaschistische türkische Staat greift die Errungenschaften des kurdischen Volkes im Freiheitskampf überall an. Mit Angriffen und Besatzung versucht er zu verhindern, dass neue Machtbalancen im Mittleren Osten entstehen, an denen die Kurdinnen und Kurden auf freie und demokratische Weise beteiligt sind. So soll der kurdische Völkermord abgeschlossen werden. Kurdinnen und Kurden müssen sich überall gegen den türkischen Staat erheben, diesen Angriff zurückschlagen und dafür sorgen, dass in jedem Teil Kurdistans im 21. Jahrhundert Frieden und Demokratie erreicht wird.“