„Wir dulden nirgendwo auf dieser Welt Invasionskriege!”

„Kein Krieg in Südkurdistan, kein Platz für Faschismus und sein Gedankengut, niemals und nirgendwo”, fordern das Kurdische Frauenbüro für Frieden – Cenî und Women Defend Rojava

„Lasst uns während wir noch die Möglichkeit dazu haben, diese Operation stoppen, so dass die Menschen diesen Zuständen nicht erneut und immer wieder ausgesetzt werden", erklären das Kurdische Frauenbüro für Frieden – Cenî und Women Defend Rojava zu der gestern vom türkischen Staat begonnen Militäroperation in der südkurdischen Region Gare. „Lasst uns gemeinsam zeigen, dass Invasions- und Besatzungskriege nirgendwo auf der Welt geduldet werden und wir Seite an Seite solidarisch mit der Bevölkerung in der Region Kurdistan sind.” In der Erklärung der Fraueninitiativen heißt es weiter:

Mit der in den Morgenstunden des 10. Februar gestarteten Militäroperation des türkischen Staates in Kooperation mit der PDK beginnt eine weitere Etappe eines langen Krieges in der Region Kurdistans. Siedlungsgebiete der Medya-Verteidungsgebiete werden nicht nur bombardiert, sondern aktiv durch türkische Truppen und Einheiten der PDK zu besetzen versucht. Dieses Vorgehen verletzt sowohl die Menschen- als auch Völkerrechte.

Das Ziel dieser Invasion sind nicht nur die befreiten kurdischen Gebiete, sondern alle Regionen, in denen das kurdische Volk lebt und gegen ihre Besatzer Widerstand leistet. Die Angriffe erfolgen nicht nur seitens des türkischen Staates, sondern sind abgestimmt mit dem internationalen politischen Parkett und Staaten wie dem Irak, Syrien, Russland und weiteren Mächten. Auch Deutschland sollte klar Position beziehen, da es „freundschaftliche“ Beziehungen zum türkischen Staat pflegt, der Invasionskriege als eine legitime Methode zum weiteren Ausbau einer kurdischen Kolonie im Nahen Osten sieht. Vor knapp einer Woche war der türkische Verteidigungsminister in Deutschland und traf sich mit seiner Kollegin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Kurze Zeit später beginnen die Angriffe sowohl aus der Luft als auch vom Boden. Die Türkei ist ein NATO-Staat und versteht diese Position zu nutzen in seinem Krieg gegen die Menschlichkeit.

Bereits jetzt hat die Türkei in Nordsyrien weite Teile besetzt. In diesen Gebieten, die auch mit Hilfe von deutschen Waffen unter die Kontrolle des türkischen Staates gebracht wurden, herrscht der alltägliche Terror islamistischer Gruppen, die als Partner der Türkei fungieren. Es kommt tagtäglich zu Entführungen, Vergewaltigungen und ethnischen Vertreibungen. So berichtete auch Amnesty International bereits über die Verbrechen der Türkei in der seit 2018 besetzten Region Afrin.

Lasst uns während wir noch die Möglichkeit dazu haben, diese Operation stoppen, so dass die Menschen diesen Zuständen nicht erneut und immer wieder ausgesetzt werden. Lasst uns gemeinsam zeigen, dass Invasions- und Besatzungskriege nirgendwo auf der Welt geduldet werden und wir Seite an Seite solidarisch mit der Bevölkerung in der Region Kurdistan sind. Kein Krieg in Südkurdistan, kein Platz für Faschismus und sein Gedankengut, niemals und nirgendwo!