Iranisches Regime tötet Kolber
Wieder hat das iranische Regime einen kurdischen Lastenträger in der Nähe der Grenze nach Südkurdistan erschossen.
Wieder hat das iranische Regime einen kurdischen Lastenträger in der Nähe der Grenze nach Südkurdistan erschossen.
Nach aktuellen Informationen haben Kräfte des iranischen Regimes gestern erneut einen Kolber (Lastenträger) erschossen. Die Sicherheitskräfte eröffneten in Serdeşt an der Grenze nach Südkurdistan das Feuer auf eine Gruppe Kolber. Dabei wurde Biryaci Ibrahimzade getötet, drei weitere Kolber wurden verletzt.
Was sind Kolber?
Der Begriff Kolber oder „Kolbar“ setzt sich aus den kurdischen Begriffen kol (Rücken) und bar (Last) zusammen. Die Kolber leben davon, Lasten über die gefährlichen Grenzen in Kurdistan zu bringen. Dabei handelt es sich vor allem um Zigaretten, Handys, Decken, Haushaltswaren, Tee und selten auch Alkohol. Sie benutzen diese gefährlichen Wege, um über den Handel zwischen Süd- und Ostkurdistan ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Waren werden in Handelszentren wie Teheran zu sehr hohen Preisen verkauft. Die Kolber, die ihr Leben für diese Arbeit aufs Spiel setzen, erhalten nur einen minimalen Tagelohn. Immer wieder werden Kolber zum Ziel extralegaler Hinrichtungen durch das iranische Regime.
Der stellvertretende iranische Innenminister Hossein Zolfaghari hatte Ende vergangenen Jahres Kolber und Grenzhändler (Kesibkar) als gleichwertig mit Terroristen bezeichnet und ihre Tötung gerechtfertigt.
Proteste gegen extalegale Hinrichtungen von Kolbern
Vor zwei Wochen hatte vor der iranischen Botschaft in Brüssel eine Kundgebung gegen die systematischen extralegalen Hinrichtungen von kurdischen Kolbern im Grenzgebiet von Süd- und Ostkurdistan stattgefunden. Zu dem Protest hatte die ostkurdische Partei für ein freies Leben Kurdistan (PJAK) aufgerufen. Die teilnehmenden Aktivist*innen forderten von der Regierung in Teheran, die tödlichen Angriffe auf Kolber und Kesibkar einzustellen.