In Rojhilat (Ostkurdistan) und Iran protestiert die Bevölkerung seit sechs Tagen gegen die repressive Politik des iranischen Regimes. Vergangene Nacht kamen bei Demonstrationen in Teheran, Isfahan und in Rojhilat neun Menschen ums Leben. Somit beläuft sich die Gesamtzahl der Getöteten auf 22.
Bei Protesten in Chomeinischahr in der Provinz Isfahan sind zwei Menschen, darunter ein Kind ums Leben gekommen.
Ein Pasdaran-Mitglied getötet
Bei einem Angriff auf einen Sicherheitspunkt in der iranischen Stadt Najafabad (Provinz Isfahan) wurde ein Mitglied der iranischen, paramilitärischen Revolutionsgarde getötet. Drei Polizisten sind verletzt worden. Nach Angaben vor Ort soll der Angriff von einer Frau mit einem Jagdgewehr durchgeführt worden sein. Bei Protesten in Qahderijan (Isfahan) wurde ein Polizeikontrollpunkt angezündet.
Anzahl der Toten auf 22 gestiegen
Das iranische Staatsfernsehen teilte mit, dass bei den Protesten vergangene Nacht weitere neun Menschen ums Leben gekommen sind. Demnach ist die Anzahl der Toten seit Beginn der Proteste auf 22 gestiegen.
Mehrere Tausend Festnahmen
Mehrere Tausend Menschen wurden wegen der Teilnahme an den Protesten festgenommen. Es gibt jedoch keine genauen Informationen über die Zahl der Personen, die sich in Polizeigewahrsam befinden. Laut iranischen Medien gab Ali Aşgar Nasserbaht, Vizegouverneur von Teheran an, dass in den vergangenen drei Tagen 450 Personen in Teheran festgenommen wurden.
Durchgehend Proteste in Rojhilat
Die seit Beginn der Proteste pausenlos aktive Bevölkerung von Rojhilat ist auch vergangene Nacht auf die Straßen gegangen. In Sînê, Kirmaşan und Dehloran (Provinz Îlam) kam es zu Auseinandersetzungen, nachdem Regimekräfte die Proteste angriffen.
75 Verletzte in Sînê
Nach Angaben vor Ort kamen bei Protesten in Sînê zwei Menschen ums Leben. Der Gouverneur von Sînê dementierte diese Meldung. Insgesamt wurden 75 Personen bei den Protesten in Sînê verletzt.
Proteste in Kirmaşan
Nachdem in Kirmaşan Protestierende versuchten, das Polizeipräsidium einzunehmen, kam es zu Auseinandersetzungen, die bis in die späten Abendstunden anhielten. Auch in der von größtenteils Azerbaidschaner*innen bewohnten Stadt Ardabil ist es zu Protesten gekommen.
ANF berichtete: