HPG veröffentlichen Namen von Xakurke-Gefallenen

Die Guerillakämpfer:innen Ronahî Gap, Rizgar Colemêrg, Agît Gelaz, Xeyrî Serhed und Mazlum Elbak sind 2016 in Xakurke ums Leben gekommen. Die HPG haben ihre Namen und Lebensläufe veröffentlicht.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von fünf gefallenen Guerillakämpfer:innen veröffentlicht. Ronahî Gap, Rizgar Colemêrg, Agît Gelaz, Xeyrî Serhed und Mazlum Elbak sind 2016 bei Angriffen der türkischen Armee auf Xakurke ums Leben gekommen. Die HPG teilen dazu mit: „Der türkische Staat hat 2016 mit Unterstützung der NATO die Freiheitsguerilla Kurdistans angegriffen, um den Völkermord an den Kurdinnen und Kurden zu vollenden. Die mit apoistischem Willen kämpfende Guerilla hat die unmenschlichen feindlichen Angriffe scheitern lassen und die Illusionen der Besatzer dem Erdboden gleichgemacht. Wir gedenken mit Respekt unseren Weggefährt:innen Ronahî, Rizgar, Agît, Xeyrî und Mazlum, die mit ihrem Tod in diesem Kampf einen Platz in der Heldengeschichte Kurdistans eingenommen haben. Wir erneuern unser Versprechen, dass wir die uns von ihnen übergebene revolutionäre Aufgabe erfolgreich weiterführen werden.“

                                 

Codename: Ronahî Gap
Vor- und Nachname: Cemile Ecer
Geburtsort: Mêrdîn
Namen von Mutter und Vater: Hatice – Mehmet Şerif
Todestag und -ort: 5. Mai 2016 / Xakurke

 

Codename: Rizgar Colemêrg
Vor- und Nachname: Star Tekçe
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Esmer – Naci
Todestag und -ort: 8. April 2016 / Xakurke

 

Codename: Agît Gelaz
Vor- und Nachname: Halil Ronken
Geburtsort: Urmiye
Namen von Mutter und Vater: Suweyla – Eshed
Todestag und -ort: 13. August 2016 / Xakurke

 

Codename: Xeyrî Serhed
Vor- und Nachname: Hayri Gezer
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Antika - Cemil
Todestag und -ort: 28. August 2016 / Xakurke

 

Codename: Mazlum Elbak
Vor- und Nachname: Vedat Yılmaz
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Sezzade – Zülmat
Todestag und -ort: 22. August 2016 / Xakurke

Ronahî Gap

 

Ronahî Gap ist in Dêrik in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn geboren und in einer der kurdischen Befreiungsbewegung nahestehenden Familie aufgewachsen. So entwickelte sie bereits früh ein Bewusstsein für ihr Land und den Kampf. Obwohl sie gut in der Schule war, erkannte sie, dass die staatlichen Schulen in der Türkei nicht der Freiheit dienen, sondern der Assimilation und dem Völkermord. Eine ihrer Schwestern und eine Tante schlossen sich der Befreiungsbewegung an, was maßgeblich dazu beitrug, dass auch Ronahî sich für diesen Weg entschied. Vor allem die Frauenrevolution in Rojava beeindruckte sie tief. Als ihre Tante im Kampf in Rojava ums Leben kam, ging Ronahî zur Guerilla im Bagok-Gebirge. Von dort aus ging sie in die Medya-Verteidigungsgebiete und kämpfte in verschiedenen Regionen zwischen Heftanîn und Xakurke. Sie absolvierte eine ideologische und militärische Ausbildung und ging später für eine Fachausbildung als Scharfschützin an eine Militärakademie der Guerilla.

Rizgar Colemêrg

 

Rizgar Colemêrg stammte aus einer dem kurdischen Befreiungskampf nahestehenden Familie und wuchs in der traditionell widerständigen Provinz Colemêrg auf. Er wurde Zeuge des Widerstands und der staatlichen Unterdrückung und in ihm reifte der Entschluss, selbst aktiv für die Freiheit und Würde seines Volkes zu kämpfen. Mit großem Interesse verfolgte er die Revolution von Rojava und ihm wurde deutlich, dass die Fähigkeit zur Selbstverteidigung Voraussetzung für die Befreiung ist. Auf dieser Grundlage schloss er sich 2015 der Guerilla an.

Agît Gelaz

 

Agît Gelaz stammte aus Urmiye in Ostkurdistan und wurde schon früh von den politischen Maßnahmen des Kolonialsystems gegen das kurdische Volk geprägt. Er lehnte die Politik der Verleugnung, Vernichtung und Assimilation ab und begab sich als Jugendlicher auf die Suche nach Alternativen. So lernte er die Ideen Abdullah Öcalans und die PKK kennen und schloss sich der Guerilla an. In den Bergen beeindruckte ihn der genossenschaftliche Umgang der Kämpferinnen und Kämpfer miteinander. Er ging mit großer Ernsthaftigkeit und Opferbereitschaft an alle Aufgaben heran und gewann mit seiner Praxis und seiner Haltung im Leben die Achtung und Liebe seiner Weggefährt:innen. Es gelang ihm schnell, sich an die schwierigen Bedingungen in der Bergregion Xakurke zu gewöhnen und er nahm an zahlreichen erfolgreichen Aktionen gegen die türkischen Besatzungstruppen teil.

Xeyrî Serhed

 

Xeyrî Serhed ist 1993 in Wan-Bêgirî (tr. Van-Muradiye) geboren und in einem patriotischen familiären Umfeld aufgewachsen. Abdullah Öcalan und die PKK waren ihm seit seiner Kindheit ein Begriff und er schloss sich als Reaktion auf die staatliche Unterdrückung der Guerilla an. Er absolvierte eine Grundausbildung und entwickelte sich in der Praxis zu einem erfahrenen Militanten. Dabei wurde seine große Liebe zu seinem Volk und seinem Land deutlich. Am 28. August 2016 wurde er bei einer Aktion gegen die türkischen Besatzungstruppen verwundet. Um nicht in feindliche Gefangenschaft zu geraten, setzte er seine Handgranate gegen sich selbst ein.

Mazlum Elbak

 

Mazlum Elbak ist in Wan-Elbak (Van-Başkale) geboren und wuchs in einem vom kurdischen Befreiungskampf geprägtem Umfeld auf. Er sympathisierte mit der PKK und empfand große Wut angesichts der Unterdrückung durch den türkischen Staat. Die Revolution von Rojava löste in ihm Begeisterung aus. Unter dem Eindruck der Angriffe des IS auf Kobanê und Şengal schloss er sich der Guerilla an. In den Bergen entwickelte er eine leidenschaftliche Verbundenheit mit dem Leben in der PKK und setzte sich mit seiner eigenen Kultur, Identität und Geschichte auseinander. Gleichermaßen interessierte er sich für die Kampfmethoden der Guerilla und bildete sich kontinuierlich weiter, wodurch er zu einem kompetenten Kämpfer wurde.

Die HPG sprechen den Angehörigen von Ronahî, Rizgar, Agît, Xeyrî und Mazlum sowie dem Volk Kurdistans ihr Beileid aus.