HPG veröffentlichen Namen von Serhed-Gefallenen

Die HPG haben die Identitäten von fünf Guerillakämpfern veröffentlicht, die 2017 im Kampf gegen die türkische Armee in der Serhed-Region in Nordkurdistan ums Leben gekommen sind.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von fünf Guerillakämpfern veröffentlicht, die 2017 im Kampf gegen die türkische Armee in Çemçê in der nordkurdischen Serhed-Region ums Leben gekommen sind: „Unsere Freunde Xeyrî, Elî Dirêj, Êrîş, Gelhat und Rüstem waren maßgeblich daran beteiligt, die ab 2016 im Raum Serhed intensivierten Maßnahmen des Feindes zur Zerschlagung der dortigen Guerillastrukturen zu brechen“, heißt es in einer Erklärung zum Tod der Kämpfer. „Wir gedenken ihrer mit Respekt und Dankbarkeit und versprechen, ihrem Andenken und ihren Idealen gerecht zu werden“, so die HPG.

Die vollständigen Identitäten der Gefallenen lauten:

                                   

Codename: Xeyrî Andok

Vor- und Nachname: Yaşar Tekin

Geburtsort: Qers

Namen von Mutter und Vater: Aysel – Mehmet

Todestag und -ort: 8. August 2017 / Serhed

 

 

Codename: Êlî Dirêj Serhat

Vor- und Nachname: Mazlum Bel

Geburtsort: Erzîrom

Namen von Mutter und Vater: Besra – Esat

Todestag und -ort: 8. August 2017 / Serhed

 

 

Codename: Êrîş Şengal

Vor- und Nachname: Fatih Büyükkaya

Geburtsort: Xarpêt

Namen von Mutter und Vater: Şöhret – Ekrem

Todestag und -ort: 8. August 2017 / Serhed

 

 

Codename: Gelhat Ararat

Vor- und Nachname: Ercan Genç

Geburtsort: Erzîrom

Namen von Mutter und Vater: Dilber – Mehmet

Todestag und -ort: 8. August 2017 / Serhed

 

 

Codename: Rüstem Serhat

Vor- und Nachname: Mahsum Güverin

Geburtsort: Mûş

Namen von Mutter und Vater: Nurgül – Maşallah

Todestag und -ort: 8. August 2017 / Serhed

 

Xeyrî Andok wurde nach HPG-Angaben als Sohn einer patriotischen Familie in Qers geboren. Sein familiäres Umfeld zähle seit seinen Anfängen zum Unterstützungskreis des kurdischen Befreiungskampfes, mehrere Verwandte fielen demnach im Widerstand. So sei Xeyrî Andok bereits früh der PKK und damit auch der „Realität des Feindes“ begegnet. Als Jugendlicher engagierte er sich in der Jugendarbeit, bis er 2015 den Entschluss fasste, zur Guerilla zu gehen. Es war jene Zeit, als die Friedensgespräche zwischen der türkischen Regierung und dem PKK-Gründer Abdullah Öcalan durch Staatspräsident Erdogan einseitig abgebrochen und der totale Vernichtungskrieg gegen den kurdischen Teil der Bevölkerung wieder aufgenommen wurden. „Vom ersten Moment seines Beitritts in unsere Reihen erregte Hevalê Xeyrî sowohl hinsichtlich seiner ideologischen als auch der organisatorischen Reife viel Aufmerksamkeit. Er beteiligte sich an einer Reihe wichtiger Offensiven gegen den Feind, insbesondere in der Gegend um Tendurek, und reifte binnen kürzester Zeit zu einem versierten Kommandanten heran“, erklären die HPG.

Elî Dirêj Serhat stammte aus Qereyazî in der Provinz Erzîrom. Auch er war Aktivist der kurdischen Jugendbewegung, bevor er in die Berge ging. Im Raum Serhed gehörte er jenen Guerillaeinheiten an, die federführend die „revolutionären Guerillaoffensiven“ in der Region einleiteten. Wie Xeyrî Andok entwickelten sich auch bei Elî Dirêj Serhat bereits früh alle Eigenschaften, die es als Kommandant zu beachten gilt. „Er beteiligte sich aktiv an wichtigen Einsätzen und Aktionen unserer Kräfte. Sein Führungsstil sprach für sich, Hevalê Elî Dirêj galt als Hoffnungsschimmer für die Reihen des Kampfes“, heißt es in der HPG-Erklärung.

Êrîş Şengal wurde in Dep (tr. Karakoçan) in Xarpêt (Elazığ) geboren. Sein ideologischer und politischer Charakter formte sich ebenfalls innerhalb der Jugendbewegung, der er sich 2015 als Reaktion auf den staatlichen Vernichtungsfeldzug gegen die kurdische Gesellschaft durch den Beitritt zur Guerilla entzog.

Gelhat Ararat kam ebenfalls aus Qereyazî und ging 2015 in die Berge. Auch seine Familie verlor zahlreiche Mitglieder im kurdischen Befreiungskampf. Diese Tatsache war prägend für ihn, so die HPG. Innerhalb der Guerilla entwickelte er sich bereits früh vom versierten Kämpfer zum federführenden Kommandanten.

Rüstem Serhat wurde in Kop bei Mûş geboren und wuchs in einem patriotischen Umfeld auf. Dadurch lernte er bereits früh die kurdische Befreiungsbewegung und ihre Guerilla kennen. „Als er den Entschluss fasste, in die Berge zu gehen, machte er sich auf eigene Faust auf den Weg“, schreiben die HPG. Rund einen Monat sei er im Gebirge der Serhed-Region alleine unterwegs gewesen, bis er auf Kämpferinnen und Kämpfer stieß. In Çemçe gehörte er später den „Sturmeinheiten“ der HPG an, die sich bei Aktionen gegen die türkische Armee an vorderster Front positionierten.

„Angesichts des Verlusts unserer Weggefährten Xeyrî, Elî Dirêj, Êrîş, Gelhat und Rüstem sprechen wir ihren Familien und unserem Volk unser Mitgefühl aus“, erklären die HPG.