HPG veröffentlichen Namen von Gefallenen

Die HPG haben die Identitäten von vier Guerillakämpfer:innen bekannt gegeben, die 2016 bei Angriffen der türkischen Armee in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen sind.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von vier Guerillakämpfer:innen veröffentlicht, die im September 2016 bei Angriffen der türkischen Armee in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen sind. Bei den Gefallenen handelt es sich um:

 

Codename: Têkoşîn Jiyan

Vor- und Nachname: Asiye Güngör

Geburtsort: Mûş

Name von Mutter und Vater: Adalet – Fehim

Todestag und -ort: 3. September 2016 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

 

Codename: Şiyar Botan

Vor- und Nachname: Emre Çelik

Geburtsort: Wan

Name von Mutter und Vater: Kıymet – Filît

Todestag und -ort: 3. September 2016 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

                                       

Codename: Mêrxas Goyî

Vor- und Nachname: Davut Yıldırım

Geburtsort: Şirnex

Name von Mutter und Vater: Duri – Hasan

Todestag und -ort: 3. September 2016 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

 

Codename: Bager Fedakar

Vor- und Nachname: Müzever Kutlu

Geburtsort: Şirnex

Name von Mutter und Vater: Hatice – Mehmet

Todestag und -ort: 3. September 2016 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Têkoşîn Jiyan wurde in Mûş in eine patriotische Familie hineingeboren. Die HPG schreiben über sie: „Als junge kurdische Frau hat Hevala Têkoşîn die Linie des Widerstands gegen die Assimilationspolitik des kolonialistischen Systems gegen die Jugend Kurdistans zum Ausgangspunkt genommen und den unter der Führung von Rêber Apo entwickelten Freiheitskampf unserer Partei als einzigen Weg zur Befreiung unseres Volkes begriffen. Tief beeindruckt von der Philosophie Rêber Apos, der die vom System totgesagte weibliche Identität neu erschuf, entschied sie sich bereits früh, den Reihen der Guerilla beizutreten. Sie ging den Weg einer mutigen Militanten auf der Linie der PKK und PAJK. Auch als der türkische Staat 2015 den totalen Krieg einleitete, zog Hevala Têkoşîn entschlossen an die Fronten, die am härtesten umkämpft wurden. Ihre Wut gegenüber den Kolonialisten floss in ihre Kampfleistung ein.“

Şiyar Botan wurde in Elbak (tr. Başkale) in der Provinz Wan als Sohn einer patriotischen Arbeiterfamilie geboren. Um zum Familieneinkommen beizutragen, habe er bereits im jungen Alter angefangen zu arbeiten. Oftmals sei er Zeuge der staatlichen Unterdrückung in Kurdistan geworden, so die HPG. „Dabei begegnete Hevalê Şiyar dem wahren Gesicht des faschistischen türkischen Staates und dessen rücksichtsloser Politik der Assimilation, Verleugnung und Zerstörung. Diese Erfahrung war der ausschlaggebende Punkt, sich auf eine Suche zu begeben. Bei seinem Weg stieß Hevalê Şiyar auf die Befreiungsbewegung und engagierte sich zunächst innerhalb der Jugendbewegung in den Reihen des Widerstands.“ Im Jahr 2013 zog es Şiyar Botan in die Berge. Von Zap bis Metîna war er vielerorts im Einsatz und entwickelte sich schnell zu einem versierten und professionellen Kämpfer. An vielen Aktionen beteiligte er sich federführend.

Şiyar Botan

Mêrxas Goyî stammte aus Şirnex und gehörte zum Stamm der Goyî aus Botan. Er wuchs in einem patriotisch geprägten Klima mit der kurdischen Widerstandskultur auf und wurde in seinem zivilen Leben immer wieder mit der Degeneration der kurdischen Jugend durch den türkischen Kolonialstaat konfrontiert. „Seine Antwort auf das degenerierende System war der Eintritt in die revolutionären Reihen“, erklären die HPG. Ab 2014 gehörte Mêrxas Goyî der Guerilla an, bei der er sich binnen kurzer Zeit zu einem anspruchsvollen Kämpfer entwickelte. „Er wurde eins mit der rebellischen und schwer zugänglichen Gebirgslandschaft des Zagros und Teil des Widerstands gegen die Eindringlinge in Kurdistan. Seine organisierte Wut floss in viele Aktionen ein, die für die Besatzer schwere Schläge zur Folge hatten.“

Mêrxas Goyî

Bager Fedakar wurde ebenfalls in Şirnex geboren und wuchs in einer patriotischen Familie auf. Viele seiner Verwandten waren und sind Teil des revolutionären Widerstands, so auch sein Bruder Savaş Kutlu. Er fiel im September 2014 als YPG-Kämpfer bei der Verteidigung der westkurdischen Stadt Kobanê, die damals mit türkischer Unterstützung von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) angegriffen worden war. Daraufhin traf Bager Fedakar die Entscheidung, den Codenamen seines Bruders anzunehmen und zur Guerilla zu gehen. „Er war bekannt dafür, die jugendliche Energie, die er in sich trug, in allen Bereichen auf seine Arbeit und seine Kamerad:innen zu übertragen. Hevalê Bager verstand es, den Anforderungen einer kämpferischen Pionierpersönlichkeit gerecht zu werden.“

Bager Fedakar

Angesichts des Verlusts ihrer Mitglieder sprechen die HPG den Angehörigen der Gefallenen und dem patriotischen Volk ihr Mitgefühl aus.