Trotz eines von der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ausgerufenen Waffenstillstands eskalieren türkische Luftwaffe und Artillerie weiterhin ihre Angriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete. Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) am Montag mitteilte, flogen Kampfflugzeuge der Türkei am Wochenende mindestens zwölf Luftangriffe auf Südkurdistan. Getroffen von den Maschinen wurden demnach Guerillagebiete in den Regionen Gare, Metîna und Zap. Im gleichen Zeitraum verzeichnete die Organisation auch neun Hubschrauberattacken. Diese richteten sich ausschließlich gegen das Widerstandsmassiv Girê Bahar, das an der strategischen Westfront der Zap-Region liegt.

Aus der Auflistung der Angriffe der beiden vergangenen Tage gehen auch Details zum Ausmaß der eskalierenden Militärgewalt gegen die Medya-Verteidigungsgebiete durch Bodentruppen der türkischen Armee hervor. Nach HPG-Angaben schlugen am Samstag und Sonntag mindestens 1.024 Geschosse verschiedenen Kalibers in Teilen von Xakurke, Gare, Metîna und Zap ein – von Projektilen aus Maschinengewehren über Raketen-Artillerie bis Haubitzen-Granaten. Mit rund 780 an der Zahl gingen die meisten Geschosse in Bêşîlî und Serê Metîna in der Metîna-Region sowie an den Massiven Girê Amêdî und Girê Bahar im Zap nieder.

Guerillaaktion im Zap

Ob es infolge der Angriffe zu Verlusten bei der Guerilla kam, dazu liegen keine Angaben vor. Die HPG äußerten sich jedoch zu einer Aktion gegen türkische Besatzungstruppen, die am Samstag in Girê Amêdî stattgefunden hat. Demnach wurde ein taktischer Projektor, der direkt gegenüber einem Eingang zur Tunnelanlage unterhalb des Massivs aufgestellt wurde, von den Kämpfer:innen zu Schrott geschossen.