HPG-Kämpfer berichtet von Guerillaaktion am Pîramit-Gipfel

Kurz nach Beginn der türkischen Invasion in Südkurdistan hat die Guerilla ein Militärlager am Pîramit-Gipfel in Avaşîn angegriffen. Der HPG-Kämpfer Şerker Demar war bei der Aktion dabei und hat mit einer Kopfkamera gefilmt.

Drei Tage nach Beginn der türkischen Invasion in Südkurdistan hat eine HPG-Einheit ein Militärlager in Avaşîn infiltriert. Die Aktion gilt als eine der effektivsten des immer noch andauernden Widerstands. Der Guerillakämpfer Şerker Demar war bei der Aktion auf dem Pîramit-Gipfel dabei und hat mit einer Kopfkamera gefilmt. Er kämpft immer noch gegen die Besatzung in Avaşîn und hat gegenüber ANF über die Einzelheiten der Aktion vom 26. April berichtet:

„In der Angriffsgruppe war außer mir noch ein weiterer Freund. Die Verteidigungsgruppe war mit einem Präzisionsgewehr und einer B7-Waffe beteiligt. Wir haben uns den Stellungen bis auf fünfzig Meter genähert. Als wir uns auf den Angriff vorbereiteten, sahen wir einen Soldaten, der uns durchs Fernglas beobachtete. Er hatte bemerkt, dass wir gekommen sind. Gleichzeitig sahen wir, dass der Feind aus geringem Abstand eine Drohne über uns fliegen ließ. Da zwischen uns und dem Feind nur offenes Gelände war, entschieden wir, dass die Verteidigungsgruppe zuerst losschlägt. So ging die Aktion los. Der Soldat, der die Drohne steuerte, wurde getötet. Dadurch stürzte auch die Drohne ab.

Die Soldaten waren ohnehin außer sich vor Angst. Sie brauchten zum Beispiel einen ganzen Tag für eine Wegstrecke, die wir in einer Viertelstunde zurücklegen. Vor der Aktion hatten wir die Gegend ausgekundschaftet und dabei eine M-16 bei einem Soldaten gesehen. Ich hatte den Freunden gesagt, dass ich diese Waffe holen werde. Als die Aktion begann, gingen wir in Richtung dieser Stellung. Genau in diesem Moment setzte Heval Pirdoğan die Stellung mit der B7 unter Beschuss. Bei der Aktion gab es ohnehin keine Trennung mehr zwischen der Angriffs- und der Verteidigungsgruppe.

Auch die Verteidigungsgruppe war bis fünfzig Meter vor dem Gipfel vorgerückt. Heval Çekdar war eigentlich Scharfschütze, aber er lief trotzdem auf den Gipfel und schoss mit seiner Karnas. Die Soldaten ließen ihre Waffen liegen und flüchteten. Wir stießen auf eine Leiche, in der anderen Stellung waren noch mehr. Es gab auch viele Verletzte, man hörte sie schreien. In einer anderen Stellung fanden wir eine BKC. Diese Waffen waren so gut wie neu. Wir stellten mehrere Waffen sicher und zogen uns zurück.“

Nach der Aktion stellte die türkische Armee ihre Bewegungen in dem Gebiet für eine lange Zeit ein. Die angegriffenen Stellungen wurden nicht wieder besetzt.