Die kurdische Guerillaorganisation HPG (Hêzên Parastina Gel, deut. „Volksverteidigungskräfte”) hat sich zum Widerstand gegen die türkische Invasion in Heftanîn geäußert. Wie es in einer von der HPG-Pressestelle am Freitag herausgegebenen Stellungnahme heißt, fanden am Vortag wieder Angriffe gegen türkische Truppen statt. Zunächst wurde vormittags im Rahmen der in Heftanîn ausgerufenen „revolutionären Offensive” im Guerillagebiet Şeşdara ein türkischer Soldat von einer Scharfschützin der autonomen Frauenguerilla YJA-Star (Yekîtiya Jinên Azad) erschossen. Gegen 19.30 Uhr griffen HPG-Einheiten auf dem Gipfel Tepê Kato Sulê türkische Truppen an. Wie hoch die Zahl der Verluste in den Reihen des Militärs ausfielen, war nicht festzustellen, so die HPG.
Irakische Grenzschutzeinheiten werden beobachtet
Wie die Guerilla außerdem mitteilt, wurden bereits am Mittwoch Grenzschutzeinheiten der irakischen Streitkräfte nach Zaxo verlegt. Konkret sind die Truppen der irakischen Zentralregierung an Positionen zwischen Kela Şabanike bei Batîfa und Kerê bei Derkarê in Stellung. Die Stadt Zaxo liegt an der Grenze zur Türkei, auf der Route vom Grenzübergang Ibrahim Khalil nach Mosul. „Diese Kräfte halten sich offiziell in der Region auf, um ein weiteres Eindringen der türkischen Besatzerarmee zu verhindern. Eine solche Initiative parallel zu den intensiven Angriffen des invasiven türkischen Staates regt zum Nachdenken an. Unsere Kräfte verfolgen die Situation in der Region aufmerksam. Bis die Hintergründe dieses Handelns vollständig aufgeklärt sind, werden wir unsere aktuellen Positionen nicht verlassen. Unsere Haltung wird sich entsprechend den weiteren Handlungen anpassen.“
Zwei Soldaten in Şax getötet
In der Erklärung gehen die HPG auch auf jüngere Guerillaaktivitäten in Nordkurdistan ein. Demnach griffen YJA-Star-Kämpferinnen am 30. Juni in Şax (türk. Çatak) in der Provinz Wan (Van) türkische Soldaten bei einer Straßenkontrolle nahe Çelê Buka im Gebiet Kato Xelîla an. Dabei wurden zwei Militärs getötet.
Operation in Colemêrg
Eine am 26. Juni in Colemêrg (Hakkari) im Gebiet Kato Kavalê eingeleitete Militäroperation wurde den HPG zufolge bereits am nächsten Tag wieder eingestellt. Zuvor wurde die Region aus Flugzeugen und Hubschraubern der türkischen Luftwaffe willkürlich bombardiert.
Luftangriffe auf Gare
Die Luftaktivitäten der Türkei auf nordirakischem Territorium setzten sich auch am Donnerstag fort. Dort wurde das Umland des Dorfes Yekmalê bei Gare in den von der Guerilla kontrollierten Medya-Verteidigungsgebieten angegriffen. Zu Verlusten bei den HPG kam es nicht, allerdings entstand massiver Sachschaden in Anbauflächen der angestammten Zivilbevölkerung.