Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von fünf Gefallenen veröffentlicht. Ruken Mamxurî, Canfeda Başkale, Argeş Destan, Devrim Botan und Emrah sind 2017 im Kampf gegen die türkische Armee in Botan ums Leben gekommen. Die HPG teilen dazu mit, dass in jener Zeit ein erbitterter Krieg stattgefunden hat und der türkische Staat ein weiteres Mal die endgültige Vernichtung der Guerilla angekündigt hatte. Diese Illusion sei von den Kämpferinnen und Kämpfern zerstört worden. „Wir gedenken Ruken, Canfeda, Argeş, Devrim und Emrah mit Respekt. Sie haben die Vernichtungspläne des Feindes scheitern lassen und unserem Volk die Freiheit nähergebracht“, so die HPG.

Ruken Mamxurî

Ruken Mamxurî ist in Colemêrg (tr. Hakkari) geboren und gehörte dem Stamm der Mamxurî an, der für seine engen Verbindungen zur kurdischen Befreiungsbewegung bekannt ist. Aus ihrer Familie schlossen sich mehrere Personen der PKK an, so auch ihr großer Bruder Mazlum Mamxurî. Sie selbst ging 2009 zur Guerilla und hielt sich zunächst in Botan auf, bevor sie in verschiedenen Regionen in den Medya-Verteidigungsgebieten aktiv war. In dieser Zeit entwickelte sie sich zu einer entschlossenen Militanten, indem sie eine Verbindung herstellte zwischen ihrem von der Liebe zum eigenen Land geprägten Charakter und der Frauenbefreiungsideologie. Sie machte Erfahrungen im Guerillakampf und avancierte zu einer Kommandantin der YJA Star, die wichtige Aufgaben übernahm. Ihr Bruder Mazlum fiel 2010, wodurch ihre Wut auf den Feind und ihre Kampfbereitschaft noch größer wurden. Als der sogenannte Islamische Staat (IS) Südkurdistan angriff, war sie eine der Kämpferinnen, die sich den Islamisten mutig entgegenstellten. Sie nahm ihre Waffe und ging aus den Bergen nach Kerkûk, um die Region zu verteidigen. Nach der Vollendung ihrer Aufgabe kam sie zurück in die Medya-Verteidigungsgebiete und ging von dort aus auf eigenen Wunsch nach Botan, wo sie unter harten Bedingungen als Guerillakommandantin eine wichtige Mission erfüllte.

Argeş Destan

Argeş Destan ist in Amed (tr. Diyarbakir) geboren und in einer patriotischen Familie aufgewachsen. Durch sein politisiertes Umfeld kannte er die kurdische Befreiungsbewegung seit seiner Kindheit. Als Heranwachsender musste er arbeiten, um zum Lebensunterhalt seiner Familie beizutragen. Gleichzeitig wurde er in der Jugendbewegung aktiv und schloss sich schließlich 2015 in Amed der Guerilla an. Als seine Schwester Destan Agît (Dilan Akkoç) 2016 bei einem Angriff der türkischen Armee in Dersim ums Leben kam, begann für ihn ein atemloser Kampf, um die Gefallenen zu rächen. Die HPG beschreiben Argeş als aufrichtigen und selbstlosen Militanten, der seinen Weggefährt:innen innig verbunden war. Er nahm an vielen erfolgreichen Aktionen gegen den Feind in Botan teil und entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zu einem kompetenten Kämpfer.

Canfeda Başkale

Canfeda Başkale ist in Wan geboren und in einer Familie aufgewachsen, die der kurdischen Widerstandskultur verbunden war. Er widersetzte sich der staatlichen Assimilierungspolitik und wurde in der Jugendbewegung aktiv. 2014 trat er in Amed der Guerilla bei und zeigte sich als konsequenter Verteidiger der von der PKK vertretenen Werte. Er bildete sich kontinuierlich weiter und teilte seine Erkenntnisse mit seinen Weggefährt:innen. Auf militärischer Ebene bewies er eine flexible Intelligenz und nahm sowohl im Kampf als auch im Alltagsleben eine führende Rolle ein. Er wechselte in die Region Botan, wo er im Herzen der kurdischen Revolution an zahlreichen erfolgreichen Aktionen gegen den Feind teilnahm. Die HPG bezeichnen ihn als einen der unzähligen Helden, die ihr Leben für die Freiheit ihres Volkes gegeben haben.

Devrim Botan

Devrim Botan ist in Dêrgulê in Şirnex (tr. Şirnak) geboren und in einem patriotischen Umfeld aufgewachsen. Bereits als Kind erlebte er die auf einen Völkermord abzielenden Maßnahmen des türkischen Staates mit. Er sah mit eigenen Augen, dass die Armee nicht nur die Guerilla bekämpfte, sondern ebenso brutal die Bevölkerung angriff. Als Jugendlicher versuchte er, seine Wut darüber in verschiedene Wege des Kampfes zu kanalisieren. 2015 schloss er sich in seiner Herkunftsregion der Guerilla an und nahm mit großer Begeisterung an allen anfallenden Arbeiten teil. Wie die HPG mitteilen, erweckte er bereits in den ersten Tag den Eindruck, als ob er seit Jahren bei der Guerilla sei. Nach seiner Grundausbildung ging er in die Gabar-Region und entwickelte sich militärisch und ideologisch weiter. Er war an zahlreichen Aktionen beteiligt, die für den Feind einen schweren Schlag bedeuteten.

Emrah

Emrah hat sich 2017 in Botan der Guerilla angeschlossen und ist im selben Jahr in einen feindlichen Hinterhalt geraten. Um nicht gefangen genommen zu werden, führte er eine Fedai-Aktion durch, bei der er gefallen ist. Obwohl er noch neu bei der Guerilla war, zeigte er die Entschlossenheit, sich dem Feind nicht zu ergeben. Die HPG bezeichnen ihn als würdigen Nachkommen der bekannten Guerillakämpferinnen Zîlan und Bêrîtan.

Den Angehörigen der Gefallenen und dem Volk Kurdistans sprechen die HPG ihr Mitgefühl aus.