HPG geben Identitäten der drei vermissten Guerillakämpfer bekannt

Die HPG geben die Identitäten der drei im südkurdischen Xelîfan-Gebiet vermissten Guerillakämpfer bekannt. Der Kontakt mit der Einheit war nach einem Angriff der südkurdischen PDK abgerissen.

Am 26. Juli 2021 ist eine dreiköpfige Guerillagruppe in der Nähe der südkurdischen Ortschaft Xelîfan von PDK-Kräften angegriffen worden. Seitdem ist der Kontakt der Einheit zu den Volksverteidigungskräften (HPG) abgerissen. Trotz Forderungen der HPG und der Angehörigen der Vermissten hat die PDK bisher keinerlei Erklärung zum Verbleib der drei Kämpfer abgegeben. Das Pressezentrum der HPG hat jetzt die persönlichen Daten und Biographien der Vermissten veröffentlicht.

Bei den in der Nähe des Dorfes Bêxme bei Xelîfan vermissten Kämpfern handelt es sich um:

Codename: Serwer Serhat

Vor- und Nachname: Erdal Aslan

Geburtsort: Erzîrom

Namen von Mutter und Vater: Zahide – Seyitxan

Codename: Wargeş Çavreş

Vor- und Nachname: Ayhan Tatlı

Geburtsort: Şirnex

Namen von Mutter und Vater: Heyiç – Süleyman

Codename: Dijwar Berxwedan

Vor- und Nachname: Mahmut Xelef

Geburtsort: Hesekê

Namen von Mutter und Vater: Ros Xelîl – Hesen Xelef

 

Serwer Serhat: Designierter Gebietskommandant


Die HPG berichten über die Biographien der drei Vermissten: „Unser Genosse Serwer Serhat wurde in eine patriotische Familie im Kreis Qereçan (Karaçoban) in Erzîrom hineingeboren. Serwer lernte den Freiheitskampf Kurdistans bereits in seiner Kindheit kennen und wuchs mit patriotischen Gefühlen auf. Es suchte schon in jungen Jahren nach Wegen, sich am Kampf zu beteiligen. Im Jahr 2005, in einer Zeit, als Kurdistans Jugend in der Aktion ‚Menschliche Schutzschilde‘ zur Guerilla strömte, schloss er sich an. Er war von Xakurkê bis Qendîl, von Xinêre bis Zap als Guerillakämpfer in vielen Teilen der Medya-Verteidigungsgebiete aktiv. In der Praxis sammelte er Erfahrungen und entwickelte seine Persönlichkeit weiter. Mit seinen tiefen Gefühlen des Patriotismus war er entschlossen, in jeder Region Kurdistans zu kämpfen und für den Erfolg alle Arten von Schwierigkeiten zu überwinden. Er wurde an den Schulen der Partei ausgebildet und machte es sich zum Grundsatz, ein standhafter Militanter der apoistischen Linie zu sein.


2010 ging er in das Garzan-Gebiet in Nordkurdistan. Dort kämpfte er acht Jahre lang ohne Pause. Er war in allen Gebieten von Garzan mit größtem Kampfgeist aktiv und erfüllte auf jedem Niveau seine Aufgaben als Kommandant. In Garzan kämpfte er viele Male von Angesicht zu Angesicht gegen den Feind. Jedes Mal gelang es ihm, den Besatzern schwere Schläge zuzufügen, denn er wusste, wie erfolgreiche Ergebnisse zu erzielen sind. Er leitete viele der Aktionen, die in Garzan stattfanden. Keine Hindernisse oder Schwierigkeiten, mit denen er konfrontiert war, konnten seinen Marsch für die Freiheit stoppen, und selbst in den schwierigsten Momenten kompromittierte er nie seine apoistischen Grundsätze. Mitten im Winter blieb er tagelang im Schnee und in der Kälte, seine Füße brannten, aber er gab nicht auf und setzte seinen Kampf fort, indem er seinen Willen noch mehr schärfte. Nachdem er voller Erfahrung aus der Garzan-Praxis zurückgekehrt war, trainierte er an der Militärakademie, um diese Erfahrungen mit seinen Genoss:innen zu teilen. Nach seiner Ausbildung befand er sich in der Gebietskommandantur von Xakurke, wo er seine Rolle als wegweisender apoistischer Kommandant erfolgreich erfüllte und zum Organisator vieler Aktionen wurde, die den Eindringlingen schwere Schläge versetzten. Er wurde anschließend zum Gebietskommandanten ernannt. Als er dabei war, seinen neuen Standort zu erreichen, wurde er in der Umgebung des Dorfes Bêxme von PDK-Einheiten angegriffen. Seitdem ist jede Verbindung von unserer Seite zu ihm abgebrochen.

Wargeş Çavreş: Ein Hirtennomade in der Guerilla


Unser Genosse Wargeş Çavreş wurde in Şirnex als Mitglied des Sorî-Stammes, einem der patriotischen Stämme Kurdistans, geboren. Er wuchs in einer nomadischen Familie auf, die Gefallene zu verzeichnen hat. Seine Persönlichkeit wurde daher von patriotischen Gefühlen geformt. Schon in seiner Kindheit wurde er Zeuge der Unterdrückung und Verfolgung durch den Feind und wartete immer wieder vor den Toren türkischer Kerker, um seine Familienangehörigen sehen zu können. Diese Bilder und Gefühle waren unauslöschliche Erinnerungen im Geiste von Heval Wargeş, aber auch sein Herz war voller Wut gegen das faschistische türkische Regime. Im Jahr 2012, inspiriert vom revolutionären Volkskrieg und den effektiven revolutionären Operationen in Kurdistan, beschloss er, sich der Guerilla in der Region Besta in Botan anzuschließen. Aufgrund seines natürlichen Lebens als Nomade in den Bergen hatte er einen großen Vorteil und wurde schnell und ohne Schwierigkeiten eins mit dem Guerillaleben. Er wurde in Besta militärisch ausgebildet und begann dort mit seiner Guerillapraxis. Heval Wargeş, der von der Genossenschaftlichkeit innerhalb der PKK und dem Guerillaleben tief beeinflusst wurde, hat sich immer bemüht, diesem Leben gerecht zu werden. Im Rahmen des Rückzugs 2013 begab er sich in die Medya-Verteidigungsgebiete. Mit seiner Ausbildung an der Militärakademie bereitete er sich auf die Guerillapraxis des neuen Zeitalters vor. Er nahm an allen Aufgaben mit größter Opferbereitschaft und Engagement teil. Als er sich auf dem Weg in ein anderes Operationsgebiet befand, kam es zu einem Angriff der PDK, und zu ihm riss wie auch zu dem Genossen Serwer die Verbindung ab.

Dijwar Berxwedan: Von Hesekê bis Xelîfan


Unser Genosse Dijwar Berxwedan wurde in Hesekê, Westkurdistan (Rojava), geboren. Von Anfang an erfuhr er die reaktionäre Politik des Baath-Regimes, das die Kurd:innen missachtete. Mit der Revolution von Rojava schloss er sich den dortigen Freiheitskämpfer:innen an. Als aufrechter junger Kurde war er davon überzeugt, dass für die Völker Syriens gekämpft werden muss. Heval Dijwar, der eine aktive Rolle beim Sieg über den IS-Faschismus im Nordosten Syriens und der Befreiung vieler Gebiete gespielt hat, hatte schon immer davon geträumt, in die Berge Kurdistans zu gehen. So verwirklichte er diesen Traum und erreichte 2017 die freien Berge Kurdistans und lernte ein ganz neues Leben kennen. Er erlebte die Freude und das Glück, die kapitalistische Moderne verlassen zu haben, und lernte sich selbst in der Natur und durch das natürliche Leben in der PKK besser kennen. Er wurde an der Militärakademie ausgebildet und gab seine Erfahrungen im Kampf gegen den IS an seine Genoss:innen weiter. Gleichzeitig wurde er ein reifer Militanter der PKK, der in sich die Erfahrung von Jahrzehnten des Guerillakampfes aufgenommen hatte. Heval Dijwar, der seine Pflicht mit großer Begeisterung und Entschlossenheit erfüllte, wurde am 26. Juli 2021 von der PDK zusammen mit seinen Genossen angegriffen. Seitdem ist die Verbindung zu ihm und den anderen abgebrochen.“