HPG geben den Tod von zwei Guerillakämpfern bekannt

Die Guerillakämpfer Argeş Zagros und Cîger Efrîn sind in Qendîl gefallen. Argeş Zagros stammte aus Ostkurdistan und hat sich der PKK aus Europa angeschlossen. Cîger Efrîn ging 2018 nach dem Widerstand gegen die türkische Besatzung zur Guerilla.

Die Guerillakämpfer Argeş Zagros und Cîger Efrîn sind am 30. Juli bei der Bombardierung des Qendîl-Gebirges in Südkurdistan ums Leben gekommen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mit: „Unsere Weggefährten Argeş und Cîger haben sich aus weit voneinander entfernt gelegenen Gebieten in Kurdistan dem kurdischen Befreiungskampf angeschlossen, um unserem Volk ein würdevolles Leben in Freiheit zu ermöglichen. Mit ihren revolutionären Persönlichkeiten waren sie ein Vorbild für ihre Genossinnen und Genossen und sind in diesem Kampf gefallen.“

                            

Codename: Argeş Zagros
Vor- und Nachname: Peyman Şemşîrî
Geburtsort: Kirmaşan
Namen von Mutter und Vater: Betul – Ferhad
Todestag und -ort: 30. Juli 2021 / Qendîl

 

Codename: Cîger Efrîn
Vor- und Nachname: Mustafa Bekrî
Geburtsort: Efrîn
Namen von Mutter und Vater: Halime – Abdo
Todestag und -ort: 30. Juli 2021 / Qendîl

Argeş Zagros

 

Argeş Zagros stammte aus Kirmaşan in Rojhilatê Kurdistanê (Ostkurdistan/Iran) und gehörte der heterodoxen Gruppierung der kurdischen Yarsan an, die auch Ahl-e Haqq genannt wird. Die HPG schreiben in ihrem Nachruf, dass Argeş die in dieser Kultur geltenden Grundsätze der Schlichtheit, Gleichheit, Wahrheit und des Zusammenhalts in seiner Persönlichkeit repräsentierte: „Er war von diesen Prinzipien überzeugt und kämpfte dafür. Seine Kultur und Identität wollte er unter allen Umständen bewahren.“ Dafür engagierte er sich etwa zwei Jahre in der Yarsan-Plattform für den Erhalt dieser Kultur. Aufgrund der Repression in seiner Heimat musste er nach Europa gehen, wo er sein Engagement fortsetzte. Das kapitalistische System in Europa war ihm fremd und er empfand es als menschenfeindlich. Auf der Suche nach Alternativen beschäftigte er sich mit den Vorstellungen Abdullah Öcalans von einer demokratischen, genderbefreiten und ökologischen Gesellschaft und wurde zu einem organisiert kämpfenden Aktivisten. Dabei legte er großen Wert darauf, seine theoretischen Erkenntnisse umgehend in die Praxis umzusetzen. 2017 kehrte er zurück nach Kurdistan und schloss sich der Guerilla an. Er absolvierte eine militärische Ausbildung und wurde zu einem versierten Guerillakämpfer. Gleichzeitig setzte er sich weiter mit der Öcalan-Philosophie auseinander und gab sein Wissen an seine Weggefährt:innen weiter. „Heval Argeş legte großen Wert auf einen genossenschaftlichen Umgang miteinander und war mit seinem bescheidenen und fleißigen Wesen stets bereit, seinen Genossinnen und Genossen zu helfen. Er tat alles, damit sie als führende Militante gegen den Feind kämpfen können. Mit seiner positiven Energie sorgte er überall für revolutionären Enthusiasmus“, so die HPG.

Cîger Efrîn

 

Cîger Efrîn stammte aus einer Familie aus Efrîn, die einen großen Beitrag zur kurdischen Befreiungsbewegung geleistet hat. Die PKK war ihm bereits als Kind bekannt und sympathisch. Im Zuge der Revolution von Rojava entwickelte er sich von einem Sympathisanten zu einem revolutionären Aktivisten der Jugendbewegung. Während der türkischen Invasion 2018 in Efrîn war er an der Seite der Widerstand leistenden Bevölkerung und kämpfte mit großem Mut und Opferbereitschaft gegen die Besatzung. In diesem Krieg erlebte er das Grauen des türkischen Kolonialismus am eigenen Leib und schloss sich noch im gleichen Jahr der Guerilla an. In den Bergen Kurdistans widmete er sich mit großem Eifer seiner militärischen Ausbildung und profitierte dabei von seiner Kriegserfahrung aus dem Widerstand von Efrîn. Aufgrund dieser Erfahrung war ihm bewusst, wie unabdingbar die Grundsätze des modernen Guerillakampfes sind. Sein grundlegendes Ziel war die Befreiung seines Volkes und Abdullah Öcalans. Darauf konzentrierte er sich in jedem Moment seines Guerillalebens, schreiben die HPG: „Heval Cîger wurde für seine herzliche, natürliche und opferbereite Persönlichkeit von allen geliebt und geachtet und wird in unserem Kampf weiterleben.“

Die HPG sprechen den Angehörigen und dem patriotischen Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus.