HPG-Erklärung zu Heftanîn

Die Guerillakämpfer Çekdar Zîlan und Numan Amed sind Ende Oktober im Kampf gegen die türkischen Besatzung in der südkurdischen Region Heftanîn gefallen.

Die Guerilla ist in Heftanîn erneut gegen den Ausbau der militärischen Infrastruktur durch die türkische Armee vorgegangen. Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mitteilt, ist am 8. November bei einer Sabotageaktion ein Schaufelbagger zerstört worden, der an den Hängen des Girê Hêliz in Geliyê Pisaxa beim Straßenbau eingesetzt wurde. Der Fahrer wurde dabei getötet.

Zwei Gefallene in Heftanîn

Die HPG teilen außerdem in Ergänzung zu ihrer Erklärung vom 2. November mit, dass die Guerillakämpfer Çekdar Zîlan und Numan Amed in Heftanîn gefallen sind. Am 30. Oktober hatten Guerillakämpfer:innen eine Einheit der türkischen Armee gestürmt und sechs feindliche Stellungen zerstört, mindestens sechs Soldaten wurden getötet. Çekdar Zîlan wurde dabei schwer verwundet und von Numan Amed aus dem unmittelbaren Kampfgebiet gebracht. „Danach kam es zu intensiven Gefechten, bei denen unsere Weggefährten Çekdar und Numan bis zur letzten Kugel gegen die Besatzer gekämpft haben und gefallen sind“, so die HPG. „Bei dieser umfassenden Aktion sind die Guerillataktiken der Neuzeit in starker Form angewandt worden. Unsere beiden mutigen Gefallenen haben mit ihrem großen Einsatz zum Erfolg der Aktion beigetragen. Sie haben in der professionellen Weise der Guerilla im Gelände die Stellungen der Besatzer innerhalb kurzer Zeit eingenommen und mit dem militanten Geist der Apocu für den Sieg gesorgt.“

                                     

Codename: Çekdar Zîlan
Vor- und Nachname: Burhanettin Tasman
Geburtsort: Mêrdîn
Namen von Mutter und Vater: Gülistan – Selahattin
Todestag und -ort: 30. Oktober 2021 / Heftanîn

 

Codename: Numan Amed
Vor- und Nachname: Said Öztürk
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Gûlê – Ramazan
Todestag und -ort: 30. Oktober 2021 / Heftanîn

Çekdar Zîlan ist in Mêrdîn geboren und in einer patriotischen Familie aufgewachsen. Während seines Studiums wurde er in der kurdischen Jugendbewegung aktiv, 2014 schloss er sich der Guerilla an. In den Bergen hielt er sich sieben Jahre lang in Heftanîn auf. Nach HPG-Angaben war er für seinen ununterbrochenen Einsatz, seine Überzeugung und seine Entschlossenheit bekannt. Er entwickelte sich schnell zu einem kompetenten Kommandanten und war an zahlreichen Aktionen gegen die Besatzungstruppen beteiligt. Bei der letzten Aktion drang er in die feindlichen Stellungen ein und trug maßgeblich zum Erfolg bei. „Obwohl er schwer verletzt wurde, hat er bis zum Schluss weitergekämpft und bis zur letzten Kugel Widerstand gegen die Besatzer geleistet“, so die HPG.

Numan Amed ist in Amed zur Welt gekommen und in einem patriotischen familiären Umfeld aufgewachsen. Er ging 2014 in die Berge und kämpfte in verschiedenen Gebieten. In einer Zeit, in der die türkischen Besatzungsangriffe zunahmen, ging er nach Heftanîn und leistete entschlossenen Widerstand gegen die türkischen Truppen. Auch er spielte eine tragende Rolle bei der Guerillaaktion am 30. September. Als sein Weggefährte Çekdar verwundet wurde, ließ er ihn nicht im Stich und holte ihn aus dem Kampfgebiet. „Bei den darauf folgenden Gefechten mit den Besatzern hat er zusammen mit Heval Çekdar bis zur letzten Kugel gekämpft und ist unsterblich geworden“, schreiben die HPG und sprechen den Angehörigen und dem kurdischen Volk ihr Beileid aus.