Kurdistan-Konferenz in Qamişlo gestartet

In Qamişlo hat die Kurdistan-Konferenz begonnen. Den Auftakt machte QSD-Generalkommandant Mazlum Abdi, der besonderes Gewicht auf den Friedensaufruf Abdullah Öcalans legte: „Wir werden alles tun, um diesen historischen Aufruf zum Erfolg zu führen.“

Kurdische Einheit

In der nordostsyrischen Stadt Qamişlo hat am Samstag die Konferenz für die Einheit und gemeinsame Haltung der Kurd:innen in Rojava begonnen. Über 400 Delegierte aus Rojava, Bakur (Nordkurdistan), Başûr (Südkurdistan) sowie weiteren Teilen Syriens wie Damaskus, Aleppo, Hama, Bab und Azaz sind angereist, um an dem Treffen teilzunehmen.

Organisiert wurde die Konferenz von einem Vorbereitungskomitee, das politische Parteien, Jugend- und Frauenorganisationen, Intellektuelle, Schriftsteller:innen, religiöse Vertreter:innen, Kunstschaffende und gesellschaftliche Persönlichkeiten zusammengebracht hat. Auch Delegationen der Parteien und Organisationen DEM, DBP und HDK aus Nordkurdistan sowie Mitglieder von Organisationen aus Südkurdistan nehmen teil. Aus dem Ausland werden zudem Grußbotschaften erwartet.


Die Veranstaltung begann um 10 Uhr Ortszeit mit einer Eröffnungsrede und der Wahl des Präsidiums.

Mazlum Abdi: „Kurdische Einheit bedeutet auch syrische Einheit“

Den Auftakt machte Mazlum Abdi, Oberkommandierender der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), der in seiner Rede die zentrale Bedeutung der kurdischen Einheit hervorhob. Er betonte, dass ein geeintes Vorgehen der Kurd:innen auch zur Einheit Syriens beitragen werde: „Wir wünschen uns ein Syrien, das dezentral, demokratisch und integrativ ist – ein Staat, in dem alle Völker gleichberechtigt miteinander leben“, sagte Abdi.

In seiner Ansprache gedachte Abdi der über 13.000 Gefallenen im Verteidigungskampf um die Region und hob die gemeinsamen Errungenschaften aller Volksgruppen Nord- und Ostsyriens hervor. Er würdigte zudem die Unterstützung von Persönlichkeiten wie Mesûd Barzanî, Nêçîrvan Barzanî und Bafel Talabanî für den Prozess.


Besonderes Gewicht legte Mazlum Abdi auf den „Aufruf für Frieden und eine demokratische Gesellschaft“, den Abdullah Öcalan am 27. Februar aus der Isolation auf dem türkischen Inselgefängnis Imrali heraus veröffentlicht hatte. Dieser Appell, so Abdi, sei von großer Bedeutung für den Frieden und die Stabilität in Rojava und werde von den Teilnehmenden der Konferenz ausdrücklich unterstützt: „Wir werden alles tun, um diesen historischen Aufruf zum Erfolg zu führen.“

Ein Signal an Kurdistan und darüber hinaus

Die Konferenz, die mit Statements der Delegierten und dem Verlesen internationaler Botschaften fortgesetzt wird, versteht sich als wichtiger Schritt hin zu einer stärkeren kurdischen Einheit in Rojava und darüber hinaus. Die Veranstalter:innen hoffen, dass die Ergebnisse nicht nur zur politischen Selbstbestimmung der Kurd:innen in Syrien beitragen, sondern auch Impulse für eine breitere nationale Einheitsbewegung in ganz Kurdistan setzen werden.