HPG: Zwei Guerillakämpferinnen bei Chemiewaffenangriff getötet

Nach HPG-Angaben sind zwei Kämpferinnen der kurdischen Frauenguerilla bei einem Chemiewaffenangriff der türkischen Armee in der Zap-Region getötet worden.

Angriff in Zap-Region

Infolge eines mutmaßlichen Chemiewaffenangriffs durch die türkische Armee auf Stellungen der kurdischen Guerilla sind zwei Kämpferinnen der Verbände freier Frauen (YJA Star) ums Leben gekommen. Das gab das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) am Sonntag bekannt.

Demnach griff die türkische Armee am 11. April die Tunnelanlagen im Widerstandsmassiv Girê Cûdî, das an der Westfront der Zap-Region liegt, mit chemischen Kampfstoffen und geächteten Sprengmitteln an. Bei dem Angriff wurden die Guerillakämpferinnen Besê und Mîtra getötet. Ihre vollständigen Identitäten sollen in Kürze veröffentlicht werden.

„Unsere Gefährtinnen Besê und Mîtra haben im Geist des bedingungslosen Widerstands gegen die Angriffe der türkischen Besatzungsarmee gekämpft. Sie sind zu Symbolen des ungebrochenen Willens der apoistischen Bewegung geworden“, erklärte das HPG-Pressezentrum.

Die HPG wiesen darauf hin, dass sich die Guerilla seit der Verkündung des einseitigen Waffenstillstands der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) am 1. März weiterhin in Verteidigungsposition befindet. Die türkischen Angriffe seien jedoch unvermindert fortgesetzt worden, sowohl aus der Luft als auch vom Boden. Insbesondere habe sich die Zahl der Einsätze mit chemischen und verbotenen Substanzen zuletzt erhöht.

Weitere Angriffe der türkischen Armee

Zusätzlich informierten die HPG über weitere Kriegshandlungen der Türkei in den vergangenen Tagen. Am 24. und 26. April bombardierte die türkische Armee demnach die Tunnelanlagen im Widerstandsgebiet Girê Amêdî, das ebenfalls im Zap liegt, zweimal mit verbotenen Sprengstoffen. Am 24. und 25. April wurden die Stellungen am nahegelegenen Girê Bahar zweimal mit Kampfflugzeugen angegriffen.

Von Donnerstag bis Freitag verzeichneten die HPG zudem mehr als 1.100 Einschläge verschiedener Granaten in verschiedenen Regionen Südkurdistans, darunter Xakurke, Gare, Metîna und Zap. Mit jeweils 560 und 481 an der Zahl gingen die meisten Geschosse in Gebieten in Metîna und Zap nieder.

Reaktionen der Guerilla

Die Guerillakräfte reagierten auf die Angriffe nach HPG-Angaben mit mehreren Verteidigungsaktionen. Am 23. April wurde am Girê Bahar ein Angriff auf Tunnelanlagen durch Einheiten der YJA Star abgewehrt. Am Girê Amêdî wurden am 25. April türkische Soldaten beim Versuch, die unterirdischen Stellungen der Guerilla mit Baumaschinen einzureißen, mit halbautomatischen Waffen unter Beschuss gesetzt.