HPG erinnern an Heftanîn-Gefallene

Die HPG erinnern an fünf im Jahr 2017 in der südkurdischen Region Heftanîn gefallene Guerillakämpfer und veröffentlichen ihre Identitäten.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von fünf Guerillakämpfern veröffentlicht, die im Januar 2017 bei türkischen Angriffen auf die Region Heftanîn gefallen sind. Es handelt sich um Serhed Wan, Nûman Licê, Mîrhat Ronî, Agît Bagok und Bager Baz. Ihre vollständige Identität lautet:

Codename: Serhed Wan
Vor- und Nachname: Vedat Abi
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Kıymet - Veysi
Todestag und -ort: Januar 2017 / Heftanîn

Codename: Nûman Licê
Vor- und Nachname: Cengiz Das
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Pakize - Kamil
Todestag und -ort: Januar 2017 / Heftanîn

Codename: Mîrhat Ronî
Vor- und Nachname: Ahmet İbiş
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Muhteber - Cevdet
Todestag und -ort: Januar 2017 / Heftanîn
Codename: Agît Bagok
Vor- und Nachname: Mehmet Çakan
Geburtsort: Mêrdîn
Namen von Mutter und Vater: Ferha - Süleyman
Todestag und -ort: Januar 2017 / Heftanîn
Codename: Bager Baz
Vor- und Nachname: Cüneyt Alma
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Şefika - Mehmet Emin
Todestag und -ort: Januar 2017 / Heftanîn


Serhed Wan

Serhed Wan gehörte dem Gewda-Stamm in der nordkurdischen Region Wan an. Schon früh lernte er den Kampf der PKK kennen und schloss sich 2013 der Guerilla an. Die HPG schreiben über ihn: „Unser Freund Serhed maß den genossenschaftlichen Beziehungen großen Wert bei und war immer auf der Suche nach einem sinnvollen Leben. Er war davon überzeugt, dass dies nur durch den Aufbau eines kommunalen Lebens zusammen mit seinen Genoss:innen möglich sei, und engagierte sich mit großer Liebe dafür. Mit dieser Haltung wurde er zu einem Militanten, der seinen Freund:innen ein Beispiel war.“

 

Nûman Licê

Nûman Licê wurde im historisch bedeutsamen Landkreis Licê in der Provinz Amed (tr. Diyarbakır) geboren. In dieser Region, in der auch die PKK gegründet wurde, lernte er die kurdische Freiheitsbewegung kennen. Er beteiligte sich lange am Widerstand der Bevölkerung und entschloss sich mit den Angriffen des IS auf Kobanê, sich der Guerilla anzuschließen. Das HPG-Pressezentrum schreibt über ihn: „Durch den Vorteil, mit dem Guerillakampf in Nordkurdistan beginnen zu können, reifte unser Freund Nûman schnell zu einem kompetenten Guerillakämpfer heran. Später ging er nach Südkurdistan, um sich auf ideologischer und militärischer Ebene optimal weiterzubilden, und wurde zu einem Kommandanten, der die Verantwortlichkeiten und Pflichten der aktuellen Phase tragen konnte. In der Ausbildung lernte Hevalê Nûman unsere Partei noch besser kennen und schuf wichtige Veränderungsprozesse in seiner Persönlichkeit. So gelang es ihm, zu einem beispielhaften apoistischen Militanten zu werden.“ Nûman Licê kämpfte in Metîna und Heftanîn und nahm dort an vielen erfolgreichen Aktionen gegen die türkische Armee teil.

Mîrhat Ronî

Mîrhat Ronî wurde als Sohn einer patriotischen Familie in Elbak (Başkale) bei Wan geboren. Er lernte dort die Repression des türkischen Staates, aber auch den Widerstand der kurdischen Freiheitsbewegung mit eigenen Augen kennen. Die brutale Unterdrückungspolitik schuf in ihm eine große Wut. 2015 trat Ronî der Guerilla bei. Das HPG-Pressezentrum berichtet über ihn: „Die genossenschaftlichen Beziehungen in der PKK beeindruckten ihn sehr und verbanden ihn mit großer Liebe und Respekt mit seinen Freund:innen. Aufgrund der Bedeutung, die er diesen beimaß, wurde er zu einem führenden Genossen.“

 

Agît Bagok

Agît Bagok stammte aus Mêrdîn. Von klein auf wurde er vom Widerstand gegen den türkischen Faschismus geprägt und begab sich bald auf die Suche nach Möglichkeiten, selbst Teil einer Kraft zur Lösung der kurdischen Frage zu werden. An der Universität engagierte er sich in verschiedenen linken Gruppen, empfand den Kampf jedoch als ineffizient. Daher entschied er, sich der kurdischen Freiheitsbewegung anzuschließen, und arbeitete zunächst in der Jugendbewegung. Aufgrund seiner Erfahrungen bei dieser Arbeit schloss er sich 2013 der Guerilla an. Die HPG schreiben über ihn: „Bei der Guerilla stürzte er sich im Andenken an seine gefallenen Genoss:innen mit seinem ganzen Wesen in den Kampf und wurde schnell zu einem führenden Militanten.“

 

Bager Baz

Bager Baz kam aus Şirnex. Er wuchs in einer patriotischen Familie in der Gebirgsregion Botans auf. Die Zerstörung von Mensch und Umwelt durch das türkische Militär führten für ihn dazu, das herrschende Kolonialsystem zu hinterfragen. Er erlebte die Verbrechen des türkischen Staates und schloss sich der Jugendbewegung an. In dieser Zeit machte der türkische Staat, als er den Widerstand für Selbstverwaltung zu zerschlagen versuchte, große Teile von Şirnex dem Erdboden gleich. Auf dieser Grundlage kam Baz zu dem Schluss, dass der beste Weg des Widerstands der Kampf in der Guerilla sei. Er schloss sich ihr an und machte seine ersten Erfahrungen als Kämpfer in den Regionen Amed und Erzîrom. Anschließend kämpfte er in den südkurdischen Gebieten Metîna und Heftanîn. Insbesondere in Heftanîn nahm er an vielen verschiedenen erfolgreichen Aktionen teil und übernahm dabei Führungsrollen. „Mit seiner engagierten und selbstlosen Persönlichkeit gelang es Bager, die Liebe aller seiner Genoss:innen zu gewinnen. Er hat immer ein Leben in Bescheidenheit geführt und sich darum bemüht, Rêber Apo [Abdullah Öcalan] und unserem Volk gerecht werden zu können“, so die HPG.

Abschließend heißt es in der Erklärung des Pressezentrums der HPG: „Wir sprechen allen patriotischen Menschen in Kurdistan unser Beileid aus, insbesondere den wertvollen Familien unserer Weggefährten Serhed, Nûman, Mîrhat, Agît und Bager. Diese Freunde haben es geschafft, mit ihrem Mut im unerbittlichen Krieg gegen den türkischen Kolonialismus in Heftanîn zu vorbildlichen apoistischen Militanten zu werden."