HPG: Die gesamte Region soll entvölkert werden

Bei einem türkischen Luftangriff auf Xakurke ist ein Zivilist ums Leben gekommen. Die HPG warnen davor, dass die gesamte Region entvölkert werden soll. Die Türkei will die Kontrolle über ganz Südkurdistan gewinnen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) meldet in einer aktuellen Erklärung zwei Guerillaaktionen in Nordkurdistan und informiert über die fortgesetzten Luftangriffe der türkischen Armee auf Guerillagebiete.

Demnach sind am 26. Juni bei einem HPG-Angriff auf einen Militärposten in Bazîd (Doğubayazıt, Provinz Agirî/ Ağrı) mehrere Soldaten der türkischen Armee getötet und schwere Waffen vom Typ A4 zerstört worden. Am selben Tag wurde in Colemêrg (Hakkari) ein Kontrollpunkt in der Gemeinde Derava Qesranê angegriffen. „Bei der Aktion wurden feindliche Stellungen und gepanzerte Fahrzeuge beschossen, ein Soldat wurde getötet“, so die HPG.

Luftangriffe auf Guerillagebiete

Zu den jüngsten Angriffen der türkischen Luftwaffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete teilt die Pressestelle mit, dass heute Şehîd Berîtan in Xakurke und am 26. Juni Kesta und Şehîd Poling in Metîna sowie Kunişka in der Zap-Region bombardiert worden sind. Im Zap ist ein Waldbrand ausgebrochen.

Zivilist bei Luftangriff ums Leben gekommen

Gestern sind nach HPG-Angaben außerdem zwei zivile Autos in der Nähe des Dorfes Goşine in Xakurke bombardiert worden. Der Zivilist Mansur Nafih ist dabei ums Leben gekommen, drei weitere Zivilisten wurden verletzt.

Das Ziel dieses Angriffs auf Zivilisten ist laut HPG-Erklärung die Entvölkerung der gesamten Region und die Kontrolle über ganz Südkurdistan: „Der bewusst durchgeführte Angriff zeigt ein weiteres Mal, dass die Besatzer nicht nur gegen die Befreiungsbewegung, sondern gegen die Bevölkerung in der gesamten Region vorgehen. Der faschistische türkische Staat hat etliche Male direkte Angriffe auf Zivilisten und Wohngebiete durchgeführt. Es zeigt sich offen, dass er die ganze Region entvölkern will. Mit seiner Invasion will er die vollständige Kontrolle über Südkurdistan erreichen, die gesamte Bevölkerung soll unter seine kolonialistische Herrschaft gestellt werden. Wer diese Angriffe des türkischen Staates ignoriert und den Tod von Zivilisten damit möglich macht, ist ebenso schuldig wie die Besatzer selbst. Das Vorgehen des türkischen Staates widerspricht den Interessen des kurdischen Volk diametral und vergiftet die kurdische Einheit. Unser Volk muss sich gegen die Besatzer stellen. Als Befreiungsguerilla Kurdistans werden wir keinen Angriff auf das kurdische Volk unbeantwortet lassen. Der Familie von Mansur Nafih und dem gesamten Volk Südkurdistans sprechen wir unser Beileid aus.“