HPG: Chemiewaffenangriffe sind kein Normalzustand

Die Türkei hat am Dienstag 44 Mal chemische Kampfstoffe gegen Guerillastellungen in Südkurdistan eingesetzt. Die HPG fordern, die türkischen Kriegsverbrechen nicht als Normalzustand zu verharmlosen.

Die Türkei hat am Dienstag 44 Mal chemische Kampfstoffe gegen Guerillastellungen in Südkurdistan eingesetzt. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) in der täglich veröffentlichten Übersicht zum Widerstand der Guerilla gegen die türkische Invasion in den Medya-Verteidigungsgebieten mit. Die HPG fordern, die türkischen Kriegsverbrechen nicht als Normalzustand zu verharmlosen:

„Unsere Kräfte in den Widerstandsgebieten praktizieren mit dem Kampf mobiler Guerillaeinheiten und im Stellungs- und Tunnelkrieg einen taktischen Reichtum. Sie machen den Besatzern einen Strich durch die Rechnung und haben die Initiative in der Hand. Die türkischen Besatzungstruppen sind in einer schwierigen Situation und setzen kontinuierlich und in massiver Form chemische Waffen gegen die Stellungen und Tunnelanlagen der Guerilla ein. Der täglich Dutzende Male erfolgende Gebrauch von Chemiewaffen durch die türkische Armee stellt keinen gewöhnlichen Angriff dar und darf von niemandem als Normalzustand betrachtet werden. Es handelt sich um ein Kriegsverbrechen. Was auch immer die türkische Besatzerarmee jedoch einsetzt, sie wird den Widerstand der Guerilla und den apoistischen Willen der opferbereiten Kämpferinnen und Kämpfer nicht brechen können. Allein am 17. Mai sind die Guerillastellungen und Tunnel 44 Mal mit chemischen Waffen angegriffen worden. Im Gegenzug haben unsere Kräfte effektive Aktionen durchgeführt, bei denen 14 Besatzer bestraft und sechs weitere verletzt wurden. Zudem wurden drei Drohnen abgeschossen.“

Zu den Guerillaaktionen in den Regionen Avaşîn und Zap am 17. Mai machen die HPG folgende Angaben:

Avaşîn

Im Widerstandsgebiet Werxelê intervenierte die Guerilla zwei Mal gegen Chemiewaffenangriffe und setzte schwere Waffen und Sabotagetaktik gegen die türkische Armee ein. Ein Soldat wurde getötet, drei weitere verletzt. Die türkischen Truppen zogen sich daraufhin weiter zurück. Die Guerillastellungen wurden insgesamt 15 Mal mit einer Kombination aus Chemiewaffen und Sprengstoff angegriffen.

Zap

In der Nähe der Kevirêkun-Stellung im Widerstandsgebiet Şikefta Birîndara wurden zwei Angehörige der türkischen Besatzungstruppen von HPG-Snipern erschossen. Im selben Gebiet wurde ein türkischer Vorstoß von der Guerilla mit schweren Waffen gestoppt. Die türkischen Truppen zogen sich daraufhin weiter zurück. Über dem Gebiet wurden zwei Drohnen von der Guerilla abgeschossen. Gegen Mittag wurden die türkischen Truppen mit schweren Waffen und Scharfschützen sowie drei Sabotageakten angegriffen. Dabei kamen acht Soldaten ums Leben, drei weitere wurden verletzt. Am Abend rückten Armeehubschrauber an, um die Toten abzutransportieren. Die Hubschrauber wurden ebenfalls angegriffen und zum Verlassen des Gebiets gezwungen.

In der Nähe der Guerillastellung Şehîd Hewrê im Widerstandsgebiet Şehîd Şahîn wurden drei Soldaten bei einem Sabotageakt getötet. Die Guerilla verwendete dafür Sprengstoff aus Armeebeständen, den sie zuvor sichergestellt hatte. Im selben Gebiet wurde von Kämpferinnen der YJA Star eine türkische Drohne abgeschossen.

Die türkische Armee setzte gegen die Stellungen Şehîd Hewrê und Şehîd Berxwedan im Widerstandsgebiet Şehîd Şahîn sowie am Girê Cehennem im Widerstandsgebiet Çiyareş 27 Mal Chemiewaffen kombiniert mit Sprengstoff ein.

Dutzende Luft- und Artillerieangriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete

Türkische Kampfjets, Hubschrauber und Haubitzen haben die Medya-Verteidigungsgebiete am Dienstag Dutzende Male bombardiert. Nach HPG-Angaben erfolgten in der Zap-Region vier Luftangriffe auf die Gebiete Çemço und Şikefta Birîndara, die Gebiete Girê Amediye und Girê FM wurden von türkischen Grenzposten mit Haubitzen angegriffen. In Metîna wurden die Gebiete Girê Hakkarî und Girê Ortê sechs Mal von Kampfjets bombardiert, weitere Angriffe wurden von der Grenze aus mit Haubitzen durchgeführt.