C-Waffen-Angriffe, Luftschläge und Artilleriefeuer auf Südkurdistan

Im Angriffskrieg der Türkei gegen Teile Südkurdistans kommen nach wie vor chemische Kampfstoffe zum Einsatz. Der Guerillawiderstand dagegen geht ebenfalls unvermindert weiter. Die HPG melden den Tod von fünfzehn Soldaten bei Aktionen am Sonntag.

Im Angriffskrieg der Türkei gegen Teile Südkurdistans kommen nach wie vor chemische Kampfstoffe zum Einsatz. Darauf macht das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) in seiner täglichen Bilanz zum Kriegsgeschehen in der Region aufmerksam. Kombiniert werden die Chemiewaffeneinsätze der türkischen Armee mit Luftschlägen und Bodenangriffen. Die Guerilla hält mit einer Offensive dagegen und leistet heftigen Widerstand. Bei verschiedenen Aktionen sind am Sonntag mindestens fünfzehn Angehörige der Besatzungstruppen getötet worden, acht weitere wurden verletzt. Außerdem wurde ein Hubschrauber der türkischen Luftwaffe beschossen.

Zu den Einzelheiten am 15. Mai machen die HPG folgende Angaben:

Avaşîn

Das Widerstandsgebiet Werxelê ist acht Mal mit chemischen Waffen und Sprengstoff angegriffen worden, bevor es einen Vormarschversuch auf die Verteidigungsstellungen gab. Die Guerilla intervenierte zunächst mittels Sabotage-Taktik und dem Einsatz leichter Waffen, dabei wurde ein Soldat getötet. Im weiteren Verlauf wurden die Besatzungstruppen mit schweren Waffen unter Beschuss gesetzt. Die HPG gehen von mindestens zwei Verletzten in den Reihen der türkischen Armee aus und erklären: „Als Reaktion auf die Unfähigkeit der Eindringlinge, angesichts der Aktionen unserer Kräfte vorzurücken, wurde das Widerstandsgebiet Werxelê erneut massiv bombardiert. Zum Einsatz kamen chemische Kampfstoffe, Kriegsflugzeuge, Kampfhubschrauber und von Außenposten an der Grenze abgefeuerte Artillerie.“

Zap

Im Zap verzeichneten die HPG am Sonntagvormittag zeitgleiche Luft-, Chemiewaffen- und Haubitzenangriffe gegen Guerillastellungen am Girê Cehennem im Gebiet Çiyareş. Daran anschließend versuchten Besatzungstruppen, sich der Verteidigungsanlage zu nähern. Die Kämpferinnen und Kämpfer gingen im Nahabstand vor und konnten den Tod von fünf Besatzern sicher feststellen. Weitere Militärs im Gelände wurden etwa zeitgleich von mobilen Guerillaeinheiten ins Visier genommen. „Hier wurden vier Besatzer bestraft, vier weitere sind schwer verletzt worden. Gegen 19 Uhr wurde ein weiterer Vormarschversuch unternommen. Die Kräfte der YJA Star reagierten mit zwei aufeinanderfolgenden Guerillasabotagen. Als Ergebnis dieser Aktionen wurden drei weitere Besatzer bestraft.“

In Şikefta Birindara nahm die Guerilla mehrere Soldaten unter Feuer, die sich im Umland der Kriegsstellungen in Kevirêkun bewegten. Ein Militär wurde getötet, zwei weitere sind verletzt. Im Widerstandsgebiet Şehîd Şahîn konnte ein Truppenvormarsch auf die dortigen Kriegsstellungen mit schweren Waffen sabotiert werden, die Militäreinheiten mussten sich zurückziehen. In Çemço sind zwei Kampfhubschrauber bei einem Angriffsflug unter „heftiges Artilleriefeuer“ genommen und zum Rückzug gezwungen worden, eine der Maschine wurde getroffen. Bei den Verteidigungspositionen am Girê Şehîd Hewrê sind neunzehn Angriffe mit Chemiewaffen und Sprengstoff registriert worden.

Metîna

In Metîna ging die Guerilla gegen ein Revier der türkischen Armee in Kanî Masî vor. Der Ort gehört verwaltungstechnisch zum Gouvernement Dihok in der PDK-regierten Kurdistan-Region Irak. „Unsere Kräfte setzten schwere Waffen ein, alle anvisierten Ziele wurden getroffen. Bei einer anschließenden Sniper-Aktion wurde einer der Besatzer erschossen.“

Ein weiterer Truppenvormarsch auf Werxelê in Avaşîn ist am Montagfrüh erfolgreich zurückgedrängt worden.

Besatzungsangriffe

Die Zahl der gestrigen Luftangriffe auf den Zap beziffern die HPG mit 29. Die türkische Luftwaffe zielte demnach auf Sîda, Çiyareş, Girê Cûdî, Girê FM, Şikefta Birîndara, Karker, Şehîd Şahîn, Girê Amediye, Girê Ortê und Kuro Jahro. Zeitgleich wurden Attacken mit Kampfhubschraubern und Haubitzen registriert. In Metîna war der Girê Hakkarî von diesen kombinierten Attacken betroffen. In Xakurke sind die Hänge des Girê Şekîf von türkischen Außenposten mit Granaten beschossen worden.