In der nordkurdischen Provinzhauptstadt Amed (Diyarbakir) sind zwei Aktivist*innen auf offener Straße einer polizeilichen GBT-Abfrage ihrer staatlich gespeicherten Daten unterzogen und anschließend festgenommen worden. Bei den Betroffenen handelt es sich um Hatice Büşra Kuyun und Hüsamettin Tanrıkulu, beide Mitglieder im Jugendrat der Demokratischen Partei der Völker (HDP). Was den Aktivist*innen Vorgeworfen wird, ist nicht bekannt, die Polizei hat bisher keine Angaben gemacht. Sie befinden sich im Polizeipräsidium und werden verhört.

In der letzten Zeit geraten fast in allen Städten der Türkei und Nordkurdistans, in denen HDP-Jugendräte gegründet wurden, ins Visier der türkischen Behörden. Am Sonntag führte die Polizei in Adana, Antalya, Niğde und Mêrdîn (Mardin) 35 zeitgleiche Hausdurchsuchungen bei Jugendratsmitgliedern aus Adana durch. Auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft brach die Polizei die Türen der Wohnungen mit Rammböcken auf und durchsuchte diese genauestens. Dabei wurden insbesondere Speichermedien beschlagnahmt. Den festgenommenen Aktivist*innen wird „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ vorgeworfen.