HDP-Aktivist verschleppt und misshandelt

Burhan Erol vom HDP-Jugendrat wurde in Adana von Polizisten in einen Rohbau verschleppt, misshandelt und bedroht. Zuvor hatte er mit Journalisten über Polizeiübergriffe gesprochen. Nun fürchtet er um sein Leben.

Burhan Erol vom Jugendrat der Demokratischen Partei der Völker (HDP) wurde in Adana von Polizisten in einer einsamen Straße abgepasst und bedroht. Dann wurde er von ihnen in einen Rohbau verschleppt und misshandelt. Die Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) hatte zuvor über seine Festnahme und Misshandlung durch Polizisten am Newroz-Tag berichtet. Erol wandte sich an den Menschenrechtsverein IHD, er fürchtet um sein Leben.

Die Repression hat zugenommen

Erol hatte über die andauernden Angriffe der Polizei auf Jugendliche berichtet. Die Jugendlichen der HDP seien permanent Übergriffen, Bedrohungen und Erpressungen durch die Polizei ausgesetzt, erklärte er und erläuterte, wie er wegen seiner traditionellen kurdischen Kleidung am Newroz-Tag festgenommen und geschlagen worden war. Nach der Veröffentlichung des Interview mit ihm bei der Nachrichtenagentur Mezopotamya nahm die Repression gegen ihn weiter zu.

Ich werde dich unter dieser Fahne fertig machen“

Als er vergangene Woche gegen 23.00 Uhr mit seinem Fahrrad in Seyhan unterwegs war, wurde er von einem Panzerfahrzeug gestoppt und einer „Personalienkontrolle" unterzogen. Die Polizisten brachten ihn in einen Rohbau, bedrohten ihn und erklärten: „Schreibt ihr diese Parolen an die Wände? Ich werde dich unter dieser Fahne fertig machen!“ Der Polizist sprühte dabei Halbmond und Stern auf die Wand.

Ich fürchte um mein Leben“

Die Polizisten brachten ihn in den zweiten Stock des Rohbaus und drohten ihm: „Sei nicht dumm. Ihr könnt nicht mit dem Staat fertig werden. Weder du, noch die Kraft hinter dir oder der Journalist, der solche Nachrichten mit dir macht“, dabei wurde Erol geschlagen und weiter beleidigt. „Nach Schlägen und Beleidigungen ging ich. Ich bin durch dieses Ereignis psychisch fertig“, erklärt Erol, „ich kann die Wohnung nicht mehr verlassen, da ich Angst habe, dass mir wieder so etwas passiert. Ich fürchte um mein Leben."