HDP-Abgeordneter Öcalan kommt nicht in sein Dorf

Gestern ist der PKK-Gründer Abdullah Öcalan siebzig Jahre alt geworden. Sein Geburtsort Amara wurde von türkischen Sicherheitskräften abgeriegelt, nicht einmal der HDP-Abgeordnete Ömer Öcalan konnte sein Dorf betreten.

Der 4. April ist für das AKP-Regime in der Türkei ein gefürchtetes Datum. Gestern ist der kurdische Vordenker Abdullah Öcalan siebzig Jahre alt geworden. Um eine Geburtsfeier in seinem Geburtsort, dem Dorf Amara (Ömerli) in der nordkurdischen Provinz Riha (Urfa) zu verhindern, wurden das Dorf und die Kreisstadt Xelfetî (Halfeti) auf Befehl des Innenministeriums von Polizei und Militär abgeriegelt. Bereits vor mehreren Tagen wurden die drei Zufahrtswege in das Dorf gesperrt, Soldaten gingen von Haus zu Haus, alles wurde durchsucht. Den Anwohnern wurde gedroht, damit sie keine „Ortsfremden“ in ihre Häuser lassen.

Auch der HDP-Abgeordnete Ömer Öcalan, der bei den letzten Parlamentswahlen in Riha gewählt wurde und ein Neffe Abdullah Öcalans ist, wurde daran gehindert, Amara zu betreten. Anschließend fuhr der Abgeordnete zur Kreisstadt Xelfetî und wurde am Ortseingang an einer mit Wasserwerfern und Panzerfahrzeugen errichteten Straßensperre von einer Polizei-Armada zurückgewiesen.

Ömer Öcalan bezeichnete das Geschehen als „Staatsterror“ und erklärte: „Mir wird verweigert, dass ich meinen Wohnort betrete. Diese Situation zeigt, an welchem Punkt die Regierung angekommen ist.“