In der nordkurdischen Provinz Bedlîs (tr. Bitlis) ist am 2. Juli eine Ausgangssperre in zehn Dörfern angeordnet worden. Betroffen waren Hûzeran, Akûnis, Govan, Lanîlan, Xûlepûr, Kekulan, Sûreh, Pertawan, Kuran und Mezra Pisyan im Landkreis Xîzan (Hizan). Nach dem Erlass der Ausgangssperre begann eine Militäroperation mit Hunderten Soldaten und paramilitärischen Dorfschützern. Das Verbot wurde am 6. Juli aufgehoben, die Operation jedoch fortgesetzt. Am 14. Juli wurde ein großes Gebiet um die Dörfer Xûlepûr und Kekulan zur „Sondersicherheitszone“ erklärt. Das Gouverneursamt teilte mit, dass die Sicherheitszone vorläufig bis zum 28. Juli gilt.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) konnten die Menschen in den betroffenen Dörfern ihre Häuser auch nach Aufhebung der Ausgangssperre nicht verlassen. Tagelang war es nicht möglich, das Vieh zu füttern und die Ernte einzufahren. Im weiteren Verlauf lag der Fokus der Operation auf Xûlepûr und Kekulan, die Umgebung der Dörfer wurde tagelang aus der Luft und am Boden bombardiert. Aufgrund der Bombardierung verbrannten Hunderte Bäume, für die Errichtung eines Weges durch das Waldgebiet wurden viele weitere Bäume gefällt. Durch den Einsatz von schwerem Baugerät entstand großer Schaden.
Im Zuge der Militäroperation ist es zu Gefechten gekommen. Nach der Ausrufung der „Sondersicherheitszone“ haben die Kämpfe an Intensität zugenommen. In den vergangenen beiden Tagen wurde das Gebiet zwischen den Dörfern Sûreh und Hûzeran von Kampfhubschraubern und Drohnen bombardiert. Bei den Gefechten wurde den Angaben zufolge ein Soldat verletzt.
Am Donnerstag wurde ein Stall in Hûzeran von Militärs belagert. Das gesamte Dorf wurde von der Armee abgeriegelt. Ein Guerillakämpfer der Volksverteidigungskräfte (HPG), der sich in dem umstellten Stall befand, wurde zur Kapitulation aufgerufen. Der HPG-Kämpfer antwortete mit lauter Stimme, dass er sich nicht ergeben werde. Danach war ein Explosion zu hören, Soldaten warfen Handgranaten und beschossen den Stall. Laut dem Bericht ist der Guerillakämpfer gefallen, sein Leichnam wurde mit einem Krankenwagen weggebracht.
Durch die Explosionen sind Risse in den Wänden mehrerer Häuser entstanden, einige Wände sind eingestürzt. Das Dorf wird weiterhin vom Militär belagert, das Betreten und Verlassen ist verboten.