Guerillaaktionen von Heftanin bis Dersim

Bei Guerillaaktionen in verschiedenen Gebieten Kurdistans sind in den vergangenen Tagen mindestens zwölf Soldaten der türkischen Armee ums Leben gekommen.

Die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) hat sich zu Guerillaaktionen in der südkurdischen Region Heftanin und den nordkurdischen Provinzen Colemêrg (Hakkari), Sêrt (Siirt) und Dersim geäußert.

Heftanîn: Drei Aktionen in zwei Tagen

In Heftanîn findet seit geraumer Zeit eine Offensive der Guerilla gegen die türkischen Besatzungstruppen statt. In diesem Rahmen hat die Frauenguerilla YJA-Star am 9. und 10. Juni auf dem Girê Partîzanê und dem Girê Konferansê yê Mezin jeweils einen Soldaten der türkischen Armee erschossen. Ebenfalls am 10. Juni griff eine HPG-Einheit ein weiteres Mal türkische Stellungen auf dem Berggipfel „Konferansê yê Mezin“ an. Die feindlichen Stellungen wurden laut HPG „effektiv getroffen“, Angaben über Tote oder Verletzte liegen nicht vor.

Angriff auf Operationseinheit in Çelê

Wie die HPG-Pressestelle weiter mitteilt, hat die türkische Armee am 10. Juni eine Militäroperation in Çelê (Çukurca, Provinz Colemêrg) eingeleitet. Das Operationsgebiet umfasste die Berggipfel Canmeda und Şelale in der Region Xeregol. Eine der Operationseinheiten wurde am selben Tag von der Guerilla angegriffen. Die Stellungen und Zelte der türkischen Armee wurden unter heftigen Beschuss gesetzt, die Anzahl der dabei getöteten oder verletzten Soldaten war nicht feststellbar. Die Militäroperation dauert nach HPG-Angaben immer noch an.

Heftige Gefechte in Sêrt

Im Gebiet Deriyê Egida in der Guerillaregion Herekol in Sêrt ist am 29. Mai eine Militäroperation gestartet worden. Das Operationsgebiet wurde von Kampfhubschraubern bombardiert und mit Artilleriegranaten beschossen. Anschließend wurden Soldaten aus Hubschraubern in das Gebiet abgeseilt. Daraufhin kam es zu heftigen Gefechten zwischen der Guerilla und der türkischen Armee. Bei den zwei Tage andauernden Kämpfen wurden nach HPG-Angaben mindestens zehn Soldaten getötet und weitere verletzt. Drei Guerillakämpfer*innen sind gefallen.

Die HPG teilen dazu mit: „Die türkische Besatzerarmee versucht ihre schweren Verluste bei der Operation zu verheimlichen, indem sie über die von ihr gesteuerten Medien die Meldung verbreiten lässt, dass es sich um einen Unfall gehandelt habe. Die Verluste des Feindes sind jedoch das Ergebnisse der harten Schläge unserer Kräfte.“

Beobachtungsturm in Dersim angegriffen

In Dersim ist am 10. Juni ein Beobachtungsturm der türkischen Armee angegriffen worden. An dem Turm im Gebiet Sari Tosun in Pilûr (türk. Ovacık) wurden laut HPG ein Depot, sechs Kameras und eine Solaranlage zerstört.