Guerilla überfällt türkisches Militärlager im Zap

Die kurdische Guerilla hat ein türkisches Militärlager in der Zap-Region überfallen, sechs Soldaten sind getötet worden. Außerdem wurde ein Transporthubschrauber mit Luftlandetruppen an Bord ins Visier genommen.

Bei einer Infiltration eines türkischen Militärlagers sind mindestens sechs Angehörige der Besatzungstruppen in der Zap-Region in Südkurdistan getötet worden, drei weitere wurden verletzt. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer Bilanz zum Kriegsgeschehen in den Medya-Verteidigungsgebieten mit. Wie aus der Erklärung hervorgeht, wurde der spektakuläre Überfall bereits am vergangenen Sonntag ausgeführt und richtete sich gegen ein am Rande des Guerillagebiets Karker hochgezogenes Militärlager.

Die an der Aktion beteiligten Kämpferinnen und Kämpfer schlugen von zwei Seiten zu. Während ein Flügel ein Mannschaftszelt mit Maschinengewehren unter Beschuss setzte, sickerte die zweite Angriffsfront in das Lager und nahm die Besatzer aus dem Nahabstand mit leichten Waffen ins Visier. Nach HPG-Angaben reagierte das Militär auf den Überfall mit massiven Attacken aus Kampfhubschraubern auf das Widerstandsgebiet Karker, um seine toten und verletzten Angehörigen zu evakuieren. Eigene Verluste erlitt die Guerilla bei der Aktion offenbar nicht.

Auch an der Westfront des Zap war die Guerilla gegen Besatzungstruppen wieder aktiv. Insgesamt fünf Mal schlugen Mitglieder von HPG und den Verbänden freier Frauen (YJA Star) allein am Mittwoch rund um den Girê Cûdî zu. Dabei wurden mehrere Vormarschversuche der türkischen Armee vereitelt. In der Nacht zum Donnerstag nahm die Frauenguerilla dann einen Transporthubschrauber mit Luftlandetruppen an Bord ins Visier, der sich über dem Widerstandsgebiet bewegte. Die Maschine wurde getroffen und musste beidrehen.

Die HPG teilen weiter mit, dass die türkische Armee im Rahmen ihrer seit dem 20. Juli im Zap andauernden Besatzungsoperation hohe Verluste erlitten habe und in Reaktion darauf intensive Bombardements auf Guerillagebiete durchführe. Dabei kommen immer wieder auch geächtete Waffen zum Einsatz. Die Verteidigungsstellungen der Guerilla in Sîda wurden gestern nach HPG-Angaben einmal mit taktischen Bomben angegriffen. Weitere Angriffe der Besatzungstruppen verzeichneten die HPG in den vergangenen 24 Stunden in Girê Amêdî und Girê Bahar. Dort kam es zu 14 Luftschlägen durch Kampfflugzeuge. Darüber hinaus schlugen an der Westfront Şehîd Delîl sowie in verschiedenen Gebieten der Regionen Metîna und Xakurke dutzende Panzer- und Artilleriegranaten ein.