Der Fokus im Krieg in Südkurdistan liegt weiter auf dem Gebiet Çemço in der Zap-Region. Der Ort liegt in der Gemeinde Şîladizê im Distrikt Amêdî, wo die türkische Armee eine größere Militärbasis betreibt. Von den dortigen Militärstellungen aus werden regelmäßig Chemiewaffenangriffe gegen Guerillastellungen verübt. Seit Anfang Dezember eskalieren in Çemço die Bombardierungen mit geächteten Waffen. Die Volksverteidigungskräfte (HPG) und die Verbände freier Frauen (YJA Star) reagieren seither mit einer strategischen Neuausrichtung ihrer Aktivitäten und gehen immer wieder in die Offensive.
Zuletzt schlugen die Kämpferinnen und Kämpfer der beiden Guerillaarmeen am Neujahrstag in Çemço zu. Wie die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (HPG) meldet, nahmen mobile Einheiten türkische Trupps binnen weniger Stunden insgesamt sechs Mal mit leichten und schweren Waffen ins Visier. Dabei wurden mindestens zwei Soldaten getötet. Das türkische Militär feuerte im Gegenzug verbotene Bomben auf die Verteidigungspositionen der Guerilla ab. Außerdem wurden dutzende Angriffe mit Panzerhaubitzen und schwerem Kriegsgerät gegen Çemço und das Umland der benachbarten Ortschaft Sîda verübt. Angaben über Verluste in den eigenen Reihen machten die HPG nicht.
Luftangriffe auf Metîna
Wie die HPG weiter mitteilen, griffen die Besatzer auch in anderen Regionen Südkurdistans zivile Siedlungsgebiete an. Erfasst wurden insgesamt drei Angriffswellen durch Kampfflugzeuge der türkischen Luftwaffe, sowohl an Silvester als auch am Neujahrstag. Getroffen wurde die Gegend um Gundê Dereşê in Gare sowie Serê Metîna in Metîna. Angaben zum Ausmaß der Schäden liegen nicht vor.