Grundausbildung für ezidische Sicherheitskräfte abgeschlossen

Ein Jahr nach dem zwischen Bagdad und Hewlêr getroffenen Abkommen zur Auflösung aller autonomen Institutionen in Şengal haben dreißig junge Eziden ihre Grundausbildung abgeschlossen und sind den selbstverwalteten Sicherheitskräften beigetreten.

Dreißig junge Männer haben in Şengal ihre Grundausbildung abgeschlossen und sind der Asayîşa Êzidxanê, den ezidischen Sicherheitskräften, beigetreten. Die Beitrittszeremonie fand ein Jahr nach dem zwischen Hewlêr (Erbil) und Bagdad unter internationaler Aufsicht unterzeichneten Abkommens zur Zukunft von Şengal statt. Das von der Bevölkerung von Şengal abgelehnte und ohne ihre Beteiligung getroffene Abkommen vom 9. Oktober 2020 sieht unter anderem die Auflösung der autonomen Sicherheitskräfte und anderer als Reaktion auf den IS-Genozid von 2014 gegründeten Institutionen vor. Auf der Zeremonie wurde hervorgehoben, dass der Beitritt der neuen Mitglieder zu den Sicherheitskräften die beste Antwort auf das Abkommen darstellt.

Die dreißig Männer haben eine sechswöchige Grundausbildung an der Şehîd-Selam-Akademie absolviert. Ausbildungsthemen waren unter anderem die ezidische Geschichte und die Verteidigung der Gesellschaft. Das Bildungsprogramm wurde nach dem YBŞ-Kämpfer Pîr Xidir benannt, der bei der Bombardierung des Krankenhauses Sikêniyê durch die türkische Armee im August ums Leben gekommen ist.

Die Abschlusszeremonie wurde mit einer Gedenkminute für die Gefallenen eingeleitet. Anschließend hielt Hecî Şengalî als Verantwortlicher der Asayîşa Êzidxanê eine Ansprache, in der er auf das Şengal-Abkommen und die Entwicklungen im vergangenen Jahr einging: „Seit der Verabschiedung des Abkommens ist ein Jahr vergangen. Mit dieser Einigung sollte die Gesellschaft willenlos gemacht werden, ihr wurde das Recht auf Selbstbestimmung und Selbstverteidigung aberkannt. Dagegen hat sich unser Volk erhoben. Der Widerstand gegen diesen Plan wurde von unseren Müttern angeführt. Wir werden unseren Kampf nicht aufgeben und unser Volk verteidigen.“