In den vergangenen drei Tagen wurden im Iran zwischen 3.500 und 4.000 neue Coronainfektionen festgestellt. Es kommt täglich zu vielen Todesfällen. Trotz dieser zweiten Coronawelle hat der Iran die Grenzen bei Colemêrg (Hakkari) und Wan (Van) geöffnet. Währenddessen steigen die Coronainfektionen in Wan ebenfalls an. Dies liegt vor allem daran, dass der türkische Staat kaum Gegenmaßnahmen in Wan ergriffen hat.

Die Zahl der Erkrankten in Wan geht auf 600 zu. Bisher sind zehn Menschen offiziell an Corona verstorben, die realen Zahlen dürften weit höher liegen. 75.000 Menschen befinden sich im Moment in Quarantäne. Tausende sind aufgrund der Quarantäne existenziell bedroht, da keine Versorgung stattfindet und sie auch keine Nahrung mehr beschaffen können. Auch deswegen erzeugt die Öffnung der Grenzübergänge bei den Einwohner*innen der Region große Angst.

Die regionale AKP hatte sich bereits bei der ersten Ausbreitung des Coronavirus gegen eine Schließung der Grenze ausgesprochen. Die AKP relativierte systematisch die Pandemie und schloss die Grenze erst auf Druck der Bevölkerung und zivilgesellschaftlicher Organisationen am 23. Februar. Nun wurden die Grenzübergänge in den Provinzen Colemêrg und Wan wieder geöffnet.