Gedenken an Ferhad Şiblî in Kelar

Am Ort des tödlichen Drohnenangriffs der Türkei auf den AANES-Vertreter Ferhad Şiblî in Südkurdistan ist dem unvergesslichen Vorkämpfer für die demokratische Autonomie in Nord- und Ostsyrien gedacht worden.

Am 17. Juni 2022 ist Ferhad Şiblî, der stellvertretende Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES), zusammen mit drei weiteren Personen bei einem türkischen Drohnenangriff bei Silêmanî in Südkurdistan ums Leben gekommen. Vierzig Tage nach seinem Tod hat am Ort des Anschlags im Distrikt Kelar ein Gedenken stattgefunden.

An der Gedenkveranstaltung nahmen neben Aktivistinnen der Frauenbewegung RJAK, Mitgliedern von Tevgera Azadî und Internationalist:innen auch Angehörige der Todesopfer der Anfal-Operation teil. Unter diesem Namen hat das irakische Militär in der Spätphase des Ersten Golfkrieges (1980-1988) eine ganze Reihe von Massakern an der kurdischen Bevölkerung und Angehörigen christlicher Minderheiten verübt. Im Verlauf dieser genozidalen Maßnahmen wurden bis zu 182.000 Menschen ermordet.

Ferhad Şiblî spielte eine große Rolle beim Aufbau der nordostsyrischen Autonomieverwaltung

Im Namen von Tevgera Azadî erklärte Mihemed Abdullah bei dem Gedenken: „Vor vierzig Tagen haben die Besatzer mit Hilfe der Verräter unter uns Ferhad Şiblî und seine Freunde ermordet. Ferhad war eine Schule des Widerstands. Er war gegen die Aufteilung Kurdistans. Einen Teil seines Lebens hat er Südkurdistan geopfert, einen Teil Rojava.“

Auf der Gedenkveranstaltung hielten auch die Internationalist:innen eine Ansprache, in der sie an Ferhad Şiblî erinnerten.