Fünfjähriger bei nächtlicher Hausdurchsuchung in Amed verhört

Ein Siebzehnjähriger ist vergangene Nacht in seiner Wohnung in Amed misshandelt, bedroht und festgenommen worden, weil er etwas an eine Wand gesprüht haben soll. Sein fünfjähriger Bruder wurde von der Polizei wegen Waffenbesitz verhört.

Die türkische Polizei hat in der vergangenen Nacht eine Wohnung im Stadtbezirk Payas in Amed (tr. Kayapinar in Diyarbakir) durchsucht und einen Siebzehnjährigen festgenommen. B. Çelik, der mit seiner Familie in der Diclekent-Siedlung wohnt, wird vorgeworfen, etwas an eine Wand gesprüht zu haben. Aus diesem Anlass wurde die Familienwohnung nachts um ein Uhr von der Polizei gestürmt. Der Jugendliche wurde im Wohnzimmer von den beteiligten Polizisten misshandelt und bedroht, während seine Eltern in die Küche gesperrt wurden. Das berichtete seine Mutter Necla Çelik gegenüber der Nachrichtenagentur MA.

Wir hörten seine Schreie“

„Sie sperrten ihn ins Wohnzimmer und uns in die Küche. Wir konnten seine Schreie hören, als er geschlagen wurde. Sein Vater wollte ihn beschützen, aber er wurde auch geschlagen. Sie kamen mit schmutzigen Schuhen herein und haben die ganze Wohnung verwüstet. Alle Bücher wurden eingesammelt, sie sagten, dass sie verboten seien. Ich sagte, dass das nicht stimmt. Sie schrieben die Titel aller Bücher ins Protokoll, darunter auch ein kurdisches Sprachbuch“, so Necla Çelik.

Fünfjähriger verhört

Weiter erzählte Necla Çelik, dass ihr Sohn die ganze Zeit bedroht worden sei. Unter anderem hätten die Polizisten zu ihm gesagt, er werde „einer Kugel zum Opfer fallen“. Sogar ihr fünfjähriger Sohn sei befragt worden, ob es Waffen in der Wohnung gebe und ob er die Polizei möge. „Sie zeigten ihm ihre Waffen. Ein Polizist sagte: ,Ihr habt mich vom Biertrinken abgehalten und mir die Laune verdorben.' Es reicht, wir akzeptieren diese Folter nicht.“