Friedensmütter protestieren gegen Isolation

Trotz polizeilicher Behinderung hat der Rat der Friedensmütter in Êlih gegen die Isolation von Abdullah Öcalans und des kurdischen Volkes protestiert und sich mit dem Hungerstreik politischer Gefangener in der Türkei solidarisiert.

Der Rat der Friedensmütter hat in Êlih (tr. Batman) gegen die Isolation von Abdullah Öcalan und die Rechtsverletzungen in türkischen Gefängnissen protestiert. Trotz polizeilicher Behinderung wurde im Atatürk-Park in der nordkurdischen Provinzhauptstadt im Beisein der HDP-Abgeordneten Feleknas Uca und Ayşe Acar Başaran sowie der DBP-Vorsitzenden Saliha Aydeniz eine Solidaritätserklärung für die hungerstreikenden politischen Gefangenen abgegeben.

Der Park wurde bereits im Vorfeld von einem großen Polizeiaufgebot belagert. Die Polizei kesselte die Friedensmütter und ihre Unterstützerinnen mit der Begründung ein, dass die Zusammenkunft nicht genehmigt sei. Die Frauen protestierten mit den Parolen „Bijî berxwedana zindanan” (Es lebe der Gefängniswiderstand“, „Deniz Poyraz ist unsterblich“, „Jin jiyan azadî” (Frauen, Leben, Freiheit) und „Bijî aşitî” (Es lebe der Frieden).
Die DBP-Vorsitzenden Saliha Aydeniz erinnerte in einer Rede an den Hungerstreik, den politische Gefangene seit dem 27. November im fünftägigen Turnus durchführen. Dass ein Großaufgebot der Polizei dafür eingesetzt sei, eine Presseerklärung zum Thema zu verhindern, lasse sich nur durch die Angst erklären, die der Staat vor den Müttern mit den weißen Kopftüchern und ihrer Friedensbotschaft habe.

Für den Rat der Friedensmütter erklärte Meyase Akdağ, dass ihre Forderung nach Freiheit, Frieden und Gleichheit seit Jahren ignoriert werde: „Wir sind heute hier, damit der Hungerstreik gegen die Isolation von Abdullah Öcalan und die Haftbedingungen ein Ende findet. Damit keine Gefangenen sterben, sagen wir: Es reicht! Es reicht mit der Isolation des kurdischen Volkes und der Feinseligkeit. Als Mütter werden wir weiter dafür kämpfen, dass diese Verbrechen aufhören und Demokratie kommt. Wir werden jeden Tag Widerstand leisten.“

Im Anschluss an die Erklärung liefen die Frauen unter lautem Protest zur örtlichen HDP-Zentrale.