Foza Yusif: Einheit kann alle Völkermordabkommen zunichte machen

Die PYD-Politikerin Foza Yusif hat sich zu dem Besuch des YNK-Vorsitzenden Bafil Talabani in Rojava geäußert. Inhaltlich ging es bei den geführten Gesprächen um die Bedrohung Kurdistans, eine nationale Einheit und den Kampf gegen den IS.

Die kurdische Politikerin Foza Yusif, Vorstandsmitglied der Partei der Demokratischen Einheit (PYD), hat sich zu dem Besuch von Bafil Talabani, Vorsitzender der Patriotischen Union Kurdistan (YNK), in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) und den Inhalten der geführten Gespräche geäußert.

Im Verweis auf die massive Bedrohung Kurdistans erklärte Foza Yusif: „Es findet eine Politik des Völkermords gegen alle Kurdinnen und Kurden statt. Aus diesem Grund ist eine Einheit zwischen den politischen Parteien und allen Teilen Kurdistans von historischer und lebenswichtiger Bedeutung.“

Die YNK (Yekîtiya Niştimaniya Kurdistan) habe seit Beginn der Revolution von Rojava eine nationale Haltung eingenommen, führte die PYD-Politikerin aus. Bei den Gesprächen mit dem YNK-Vorsitzenden Bafil Talabani in dieser Woche sei es um die Gefahren, denen alle Teile Kurdistans ausgesetzt sind, die nationale Einheit und den Kampf gegen Daesh („Islamischer Staat“) gegangen.

Gemeinsame Verteidigungsstrategie

Um die vier Teile Kurdistans und die Errungenschaften des kurdischen Volkes vor den drohenden Gefahren zu schützen, sei eine gemeinsame Strategie notwendig, so Foza Yusif: „Bei diesem Thema müssen die verschiedenen kurdischen Kräfte und Parteien zusammenarbeiten, das ist sehr wichtig. In den Gesprächen wurde die Bedeutung einer gemeinsamen Strategie gegen die Völkermordpolitik betont. Als PYD haben wir unsere Bereitschaft erklärt, alles zu unternehmen und zu unterstützen, was einer nationalen Einheit dient. Wir werden alle von der YNK in dieser Hinsicht unternommenen Tätigkeiten unterstützen und diese Arbeit gemeinsam durchführen. In diesem Zusammenhang haben wir auf die Rolle der YNK für eine nationale Einheit hingewiesen. Wir können sagen, dass der Feind einen sehr schmutzigen Krieg führt, um das kurdische Volk und Kurdistan zu spalten und Konflikte herzustellen. Aus diesem Grund haben wir zum Ausdruck gebracht, dass wir bereit sind, eine Rolle für die Verteidigung unserer Errungenschaften und insbesondere der Errungenschaften in Başûr zu spielen. Zukünftig werden bestimmte Arbeiten im Rahmen einer nationalen Strategie durchgeführt werden. Wir haben gesagt, dass wir als PYD und YNK diese Tätigkeiten als Bündnis durchführen müssen.“

Diplomatie und Zusammenarbeit

Bei dem Treffen sei es auch um die Wichtigkeit gemeinsamer diplomatischer Arbeit gegangen, so Foza Yusif weiter: „Die Kurdinnen und Kurden brauchen eine solche Form der Zusammenarbeit und die PYD und YNK können eine solche Rolle spielen. Auch hinsichtlich dieses Themas war der Besuch wichtig. Beide Seiten haben eine Fortsetzung derartiger Bemühungen und der Zusammenarbeit zugesagt. Die Zusammenarbeit zwischen Başûrê und Rojavayê Kurdistan muss gestärkt werden, und bei diesem Thema haben sich beide Seiten entschlossen gezeigt. Wir wollen, dass die strategischen Beziehungen unter den Kurdinnen und Kurden besser werden, und PYD und YNK sollen damit anfangen. Auch die YNK hat sich dazu bereit erklärt. Diese gemeinsame Arbeit ist vor allem für die nationale Einheit wichtig.“

Kampf gegen den IS

Hinsichtlich des Kampfes gegen den IS erklärte Foza Yusif: „Wir haben uns mit den gemeinsamen Tätigkeiten gegen Daesh befasst und über die Wichtigkeit dieses Kampfes gesprochen. Daesh organisiert sich momentan in Rojava, Nordostsyrien und dem Irak neu. Aus diesem Grund ist ein gemeinsamer Kampf sehr wichtig. Beide Seiten haben betont, dass auch diese Zusammenarbeit fortgesetzt werden muss. Möglicherweise werden diese Treffen künftig auch in Silêmanî stattfinden.“

Talabani wirkt entschlossen“

Weiter führte die PYD-Politikerin Foza Yusif aus: „Gegen die Kurdinnen und Kurden wird ein genozidaler Krieg geführt. Bakur, Başûr und Rojava sind in Gefahr. Gegen Abkommen wie den Vertrag von Lausanne, der vor fast hundert Jahren geschlossen wurden, brauchen die Kurdinnen und Kurden eine Übereinkunft. Ein Abkommen für eine nationale Einheit kann alle Völkermordabkommen zunichte machen. Diesem Zweck dienen unsere Bemühungen. Wir sind davon überzeugt, dass sich die Geschichte nicht wiederholen wird, wenn wir diese Tätigkeiten durchführen. Diese Entschlossenheit haben wir auch bei Bafil Talabani gesehen, und das ist sehr wichtig.“