Fiasko für die türkische Armee am Girê Cûdî: 57 Tote

Bei einer Vergeltungsoffensive der Guerilla für die in Südkurdistan von der türkischen Armee getöteten Kinder sind 57 Soldaten am Girê Cûdî ums Leben gekommen. Die Gefechte dauern weiter an, im Gelände liegen Leichen und Verwundete.

Die Guerilla hat eine Offensive gegen die türkische Armee in Südkurdistan gestartet. Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) teilt dazu mit: „Die türkischen Besatzungstruppen wollten im Widerstandsgebiet Girê Cûdî vorrücken. Unsere Kräfte vor Ort haben diese Situation als Gelegenheit genutzt, eine revolutionäre Vergeltungsoperation für die in Bamernê und Şengal vom türkischen Staat niederträchtig getöteten unschuldigen Kinder des kurdischen Volkes zu starten. Bei dieser von unseren beweglichen Einheiten auf professionelle Weise mit verschiedenen Taktiken durchgeführten Operation haben unsere Genossinnen und Genossen nicht einmal Nasenbluten erlitten. Unsere Kräfte vor Ort haben 57 Besatzer erfolgreich bestraft und der türkischen Armee eine historische Lektion erteilt. Die Angriffe der schwer angeschlagenen türkischen Armee in diesem Gebiet und die Vergeltungsoperation unserer Kräfte am Girê Cûdî dauern weiter an. Bei weiteren Aktionen in den Regionen Zap und Metîna sind fünf Besatzer bestraft worden. Unsere Kräfte haben somit ohne eigene Verluste 62 Besatzer bestraft.“

Wie weiter aus der Erklärung hervorgeht, haben Dutzende Luftangriffe der türkischen Armee auf die Guerillagebiete stattgefunden. Die HPG berichten über 14 Bombardierungen durch Kampfjets und 26 Angriffen von Kampfhubschraubern. Zudem wurden Hunderte Angriffe mit Haubitzen registriert. Die Guerillatunnel wurden elf Mal mit Chemiewaffen und Sprengstoff attackiert.

Zur den einzelnen Aktionen in den verschiedenen Regionen machen die HPG folgende Angaben:

Drei Soldaten von Scharfschützinnen der YJA Star im Zap erschossen

Am Şehîd-Hewrê-Tunnel wurde ein Vormarschversuch der türkischen Armee am Mittwoch mit schweren Waffen zurückgeschlagen. In der vergangenen Nacht haben Scharfschützinnen der YJA Star drei Soldaten im Gebiet Karker erschossen.

Angriffe auf türkischen Stützpunkt in Metîna

Bereits am 13. Juni wurde ein Soldat im türkischen Stützpunkt Kanî Masî von einem HPG-Sniper erschossen. Am Mittwoch wurde der Stützpunkt mit schweren Waffen angegriffen.

Am Girê Hekarî griff die Guerilla am Donnerstagmorgen eine vorrückende türkische Einheit mit schweren Waffen an, ein Soldat kam ums Leben. Im Anschluss wollte die türkische Armee Sprengungen an einer unterirdischen Guerillastellung vornehmen und wurde erneut mit schweren Waffen unter Beschuss gesetzt. Die Soldaten zogen sich daraufhin zurück.

Soldaten am Girê Cûdî zur Kapitulation aufgerufen

Am 15. Juni wollten die Besatzungstruppen in Richtung des Guerillatunnels am Girê Cûdî vorrücken und wurden dabei von einem Kollaborateur angeführt, der ihnen den Weg zeigen sollte. Die Guerilla legte einen Hinterhalt und gewann damit die Kontrolle über die türkische Einheit. Um 18.30 Uhr forderten die mobilen Guerillaeinheiten die Soldaten dazu auf, sich zu ergeben. Als diese zu flüchten versuchten, wurden sie von zwei Flanken angegriffen. Nach HPG-Angaben wurde eine große Anzahl Soldaten getötet, die Guerilla stieß auf zwölf Leichen. Als die türkische Armeeführung begriff, dass ihre Truppe weitgehend ausgelöscht war, wurde das Gelände, in dem sich die Leichen befanden, Dutzende Male mit Haubitzen beschossen und vier Mal aus der Luft bombardiert. Die überlebenden Soldaten verteilten sich ins Gelände und wurden von Snipern ins Visier genommen, fünf Soldaten wurden erschossen. Die Leichen befinden sich weiterhin unter der Kontrolle der Guerilla. Das Gebiet wurde um 22.30 Uhr von türkischen Kampfjets und Hubschraubern massiv bombardiert, im Anschluss wurden Truppen aus Hubschraubern am Girê Şehîd Baran und Girê Şehîd Kendal abgesetzt.

In der vergangenen Nacht um 1.45 Uhr griffen Kämpferinnen der YJA Star eine türkische Einheit am Girê Cûdî aus dem Nahabstand mit Schusswaffen an. 15 Soldaten wurden getötet, zudem wurde militärische Ausrüstung bei dem Angriff zerstört.

Um 3 Uhr erfolgten drei Sabotageakte, als Soldaten zu einem Guerillatunnel vorrücken wollten. Dabei kamen mindestens fünf Soldaten ums Leben. Neun weitere Soldaten starben bei einem von drei Flanken ausgeführten Angriff. Zehn ins Gelände geflüchtete Soldaten wurden von Snipern erschossen. Danach stellte die Guerilla den Standort eines Scharfschützen der türkischen Armee fest und schaltete auch diesen aus. Im Gelände befinden sich zahlreiche Leichen und verletzte Soldaten.

Nach HPG-Angaben konnte am Girê Cûdî seit Mittwochabend der Tod von 57 Soldaten eindeutig festgestellt werden. Die Anzahl der Toten und Verletzten sei jedoch noch höher.