Mord an Gulistan Tara und Hêro Bahadîn
Seit Sonntag befindet sich eine internationale Journalisten-Delegation in der Kurdistan-Region des Irak (KRI), um mehr über die Hintergründe der Ermordung der Journalistinnen Gulistan Tara und Hêro Bahadîn zu erfahren. Die Medienschaffenden aus Europa, bei denen es sich um Alice Magar, Emma Audrey, Diler Akreyi, Hendrin Faraj Mohamed, Jallan Ziaei und Devrim Alp handelt, wurden vom Verband der kurdischen Journalistinnen (ROJIN) in die Metropole Silêmanî eingeladen und führen Gespräche mit verschiedenen Einrichtungen, NGOs und Hinterbliebenen der ermordeten Journalistinnen. Sie wollen Informationen über die Tat sammeln und verbreiten und ein Zeichen der Solidarität setzen.
Heute besuchte die Delegation die Stelle, an der Gulistan Tara und Hêro Bahadîn am 23. August von einer türkischen Drohne gezielt getötet wurden. Die beiden Journalistinnen waren mit einem Team für eine Reportage unterwegs, als das Auto der Produktionsfirma CHATR 52 Kilometer entfernt vom Zentrum der Stadt Silêmanî bombardiert wurde und in Flammen aufging. Die Spuren des Angriffs sind noch auf dem Asphalt zu sehen, das brennende Auto fuhr nach dem Einschlag noch ungefähr zweihundert Meter weiter.
Nach der Begehung des Tatorts sprach die Delegation mit dem Besitzer des Lokals Nanêbeyanî, an dem die Journalistinnen kurz vor dem Anschlag angehalten und gefrühstückt hatten. Weitere Anlaufpunkte für Gespräche waren die Agentur Sharpress und eine Journalistengewerkschaft in Silêmanî. Außerdem besuchte die Delegation das „Wächter der Wahrheit“-Denkmal im Azadî-Park, mit dem in Südkurdistan und im Irak getöteter Journalist:innen gedacht wird, darunter auch Gulistan Tara und Hêro Bahadîn sowie des am 13. August 2016 in Duhok ermordeten RojNews-Korrespondenten Wedat Hisên.
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