Erst Waldbrand, dann Militäroperation
Nachdem in der nordkurdischen Provinz Bêdlîs Hunderte Hektar Wald abgebrannt sind, beginnt die türkische Armee eine großangelegte Operation gegen die Guerilla.
Nachdem in der nordkurdischen Provinz Bêdlîs Hunderte Hektar Wald abgebrannt sind, beginnt die türkische Armee eine großangelegte Operation gegen die Guerilla.
Die nordkurdische Provinz Bedlîs (türk. Bitlis) ist eine der Regionen, in denen die türkische Armee gezielt Waldgebiete vernichtet. Mittlerweile sind 90 Prozent der Wälder niedergebrannt oder abgeholzt worden. Mit diesem Vorgehen sollen mögliche Rückzugorte der Guerilla zerstört werden. Am 6. September verhängte die türkische Armee über 24 Dörfer und Weiler bei Bedlîs eine Ausgangsperre. Zuvor waren Hunderte Hektar Wald von der Armee niedergebrannt worden. In diesem Rahmen wurde am 31. August auch der Wald zwischen den Dörfern Döşkaya und Ortakapı in Bedlîs in Brand gesteckt. Anschließend startete das türkische Militär eine großangelegte Militäroperation.
Insbesondere die Wälder im Gebiet Sehî in Bedlîs befinden sich im Visier des Staates. Die Region war für ihre Fruchtbarkeit und für ihre Reisfelder berühmt. Aufgrund der vom Militär gelegten Waldbrände, der Betretungsverbote und der Operationen ist der Reisanbau allerdings nicht mehr möglich. Neben den Wäldern in Sehî werden auch in den angrenzenden Landkreisen Xîzan (türk. Hizan), Motkî (türk. Mutki) und Tetwan (türk. Tatvan) jedes Jahr vom Militär die Wälder in Brand gesteckt. In der Umgebung der Militärbasen wird jegliche Vegetation vernichtet. Insbesondere vor Militäroperationen werden ganze Gebiete zu verbrannter Erde gemacht.