Eine Guerillakämpferin berichtet aus Xantur

Die türkische Armee hat Mitte Juni eine Besatzungsoperation in der südkurdischen Region Heftanîn gestartet. Die Guerillakämpferin Ruken Dilgeş berichtet vom Widerstand in Xantur und den von der türkischen Armee zurückgelassenen Toten.

Ruken Dilgeş ist Kämpferin der Frauenguerilla YJA-Star und in Südkurdistan aufgewachsen. Seit Beginn der türkischen Invasion in Heftanîn am 16. Juni ist sie im Gebiet Xantur. Gegenüber ANF hat sie ihre Eindrücke geschildert.

Wie die Guerillakämpferin berichtet, sind die türkischen Luftangriffe heftiger als früher. Die türkische Armee mache dabei auch keinen Unterschied zwischen der Guerilla und der in der Region lebenden Zivilbevölkerung, so Ruken Dilgeş:

„Xantur wird seit dem 16. Juni bombardiert. Obwohl innerhalb eines Tages fünfzig Luftangriffe stattgefunden haben, hatten wir keine Verluste. Der Feind sagt sogar in seinen eigenen Medien: ‚Wir haben alles bombardiert und konnten noch nicht feststellen, woher die Terroristen trotzdem wieder auftauchen.‘ In den ersten beiden Nächten sind Cobra-Hubschrauber gekommen, um Soldaten abzusetzen. Wir haben sie angegriffen und drei Mal getroffen. Später wurde die gesamte Umgebung unter Dauerbeschuss gesetzt und auf einem hohen Gipfel wurden Soldaten abgesetzt. Bisher haben wir es nicht zugelassen, dass sie auch nur einen Schritt weiterkommen. Wir befinden uns in Gefechtsposition und werden es auch weiter nicht zulassen. Bei den Kämpfen haben wir festgestellt, dass die Hälfte der Leichen Dorfschützer sind. Die türkische Armee lässt sie einfach liegen und sie kämpfen trotzdem gegen uns. Die Leichen liegen immer noch dort.“