Drei Guerillakämpfer in Nordkurdistan gefallen

Das Pressezentrum der HPG hat die Identitäten von drei bei türkischen Luftangriffen auf die nordkurdischen Gebiete Gabar und Herekol gefallenen Guerillakämpfern bekannt gegeben.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) berichtet von drei im Mai und August in Botan gefallenen Guerillakämpfern. Agîd Timok (Kahraman Sunar) ist am 11. Mai am Berg Gabar ums Leben gekommen, Adil Botan (Metin Tetik) und Serhat Çirav (Serhat Esen) am 3. August am Herekol.

Codename: Agîd Timok
Vor- und Nachname: Kahraman Sunar
Geburtsort: Êlih
Namen von Mutter und Vater: Fatma – Bedrettin
Todestag und -ort: 11. Mai 2021 / Gabar
Codename: Adil Botan
Vor- und Nachname: Metin Tetik
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Nebahat – Idris
Todestag und -ort: 3. August 2021 / Herekol
Codename: Munzur Serhat Çirav
Vor- und Nachname: Serhat Esen
Geburtsort: Sêrt
Namen von Mutter und Vater: Hakime – Ahmet
Todestag und -ort:  3. August 2021 / Herekol


Agîd Timok


In der Erklärung der HPG heißt es im Gedenken an die Gefallenen: „Unser Genosse Agîd kam in einer patriotischen Familie in Êlih zur Welt. Êlih ist geprägt von der Spezialkriegspolitik des Feindes. Daher lernte Agîd die mörderische Realität des türkischen Staates genau kennen. Er wurde sich dessen bewusst, dass der türkische Staat unserem Volk nicht einmal einen Kolonialstatus zubilligt. Diese Politik der Verleugnung akzeptierte er nicht und schloss sich dem aktiven Kampf an. Er war überzeugt davon, dass der Kampf gegen den Kolonialismus und den Genozid, der durch unsere Partei, die PKK, angeführt wird, siegreich sein kann. Agîd schloss sich den Reihen der Guerilla an, weil er die Grundlagen für diesen Kampf in der PKK sah und weil er davon überzeugt war, dass eine gleichberechtigte, freie Gesellschaft nur mit der Philosophie von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] möglich sein könne.

Nachdem er sich der Guerilla angeschlossen hatte, fühlte sich Agîd wie neugeboren. Er wurde sich der Schäden bewusst, die das kapitalistische System seiner Persönlichkeit zugefügt hatte, und begab sich Schritt für Schritt auf den Weg, ein freies Individuum zu werden. Mit der Zeit fand er sich selbst wieder. Als er seine eigene Geschichte verborgen in den Tiefen der Geschichte der Menschheit und des kurdischen Volkes erkannte, brachte ihn das dazu, noch intensiver zu kämpfen, und seine Wut auf den Feind wurde weiter angefacht. Aus diesem Grund legte er großen Wert auf seine ideologische und militärische Ausbildung und hat wichtige Anstrengungen unternommen, um zu einem Guerillakämpfer der neuen Ära zu werden. Unser Genosse Agîd war sich der Erwartungen von Rêber Apo, der Gefallenen und unseres Volkes an die Freiheitsguerilla Kurdistans bewusst und kannte die Last der Verantwortung, die er trug. Um diesen Erwartungen gerecht zu werden, entwickelte er eine auf der Linie des Apoismus wegweisende Persönlichkeit. Von seinem Lebens- bis hin zu seinem Kampfstil stand dieser Grundsatz für ihn immer im Vordergrund. Er glaubte, dass unser Volk und Rêber Apo nur auf der Grundlage des Apoismus befreit werden können.

Adil Botan


Unser Genosse Adil stammt aus der Stadt Cizîr (Cizre), einer Stadt, die trotz aller Gräueltaten des türkischen Staats niemals auch nur einen Schritt von ihrer widerständigen Haltung Abstand genommen hat. Er wurde in eine patriotische Familie hineingeboren und empfand schon früh Interesse und Sympathie für die kurdische Freiheitsbewegung, da es im Umfeld seiner Familie bereits Guerillakämpfer:innen und Gefallene gegeben hatte. Er schloss sich der Guerilla an, um unserem Volk gegen die Angriffe auf Kobanê beizustehen. Von dem Moment an versuchte er ständig, sich militärisch und ideologisch weiterzubilden und Rechenschaft vom Feind für die von ihm begangenen Massaker zu verlangen. Auf dieser Grundlage entwickelte er großes Interesse an der Kriegskunst, um ein Guerillakämpfer der neuen Phase werden zu können. Auf der Grundlage seiner Ausbildung konnte er auch sich selbst besser verstehen. Dadurch lernte er die Realität unseres Volkes noch tiefgreifender kennen und kam zu dem Schluss, dass er noch mehr kämpfen müsse, um diesen Bedarf an Freiheit zu erwidern. Er war sich dessen bewusst, dass dies nur unter der Führung der Freiheitsguerilla Kurdistans möglich sein würde. Er hat sich in jeder Hinsicht gerüstet, um diese Führungsaufgabe auf beste Weise auszuüben. Er kehrte als Guerillakämpfer in seine Herkunftsregion Botan zurück und war dort ständig auf der Suche nach Wegen, Vergeltung für die Massaker des türkischen Staates, insbesondere in Cizîr, zu üben.

Auf dieser Grundlage nahm er 2020 aktiv an vielen Aktionen teil, vor allem im Gebiet Herekol, und brachte so die Wut auf den Feind auf effektivste Weise zum Ausdruck. Adil gewann mit seinen einfachen, direkten und engagierten Eigenschaften die Liebe und den Respekt seiner Genoss:innen, und er hat es geschafft, mit seinem Mut zu einem wichtigen Vertreter der Guerilla des neuen Zeitalters zu werden.

Munzur Serhat Çirav


Unser Genosse Munzur stammt aus einer patriotischen Familie aus Sêrt. Wie alle kurdischen Jugendlichen akzeptierte er die Assimilations- und Genozidpolitik des türkischen Staates an unserem Volk nicht. Vor diesem Hintergrund beteiligte er sich am Freiheitskampf und trat 2015 in der Überzeugung der Guerilla bei, dass die Freiheit am besten durch den Kampf in den Reihen der PKK zu erreichen ist.

Munzur unternahm angesichts des Tempos und des Niveaus des Krieges intensive Anstrengungen, um schnellstmöglich ein kompetenter Guerillakämpfer zu werden. Voller Wut über die Grausamkeiten des Feindes bereitete er sich darauf vor, dem Feind jeden Moment Schläge zu versetzen. Um das neue Leben, das er mit seinem Anschluss an die Guerilla begonnen hatte, noch sinnvoller zu leben, setzte er sich intensiv mit der Philosophie Rêber Apos auseinander und machte eine Persönlichkeitsrevolution nach der anderen. So konnte er als vorbildlicher Guerillakämpfer der demokratischen Moderne tiefen Eindruck bei seinen Genoss:innen hinterlassen. Er war mit der Erneuerung seiner Persönlichkeit und seinen theoretischen und praktischen Erfahrungen im Guerillakampf immer auf der Suche nach praktischen Wegen, um den Freiheitskampf unseres Volkes voranzubringen und den Feind aus Kurdistan zu verjagen. Er zog in der Überzeugung in die Region Botan, dass das Niveau des Krieges in Nordkurdistan weiter angehoben werden müsse, um die Völkermordpolitik des Feindes zu brechen. Dort nahm er an erfolgreichen Aktionen gegen den Feind teil und bemühte sich, seine Pflichten und Verantwortlichkeiten zu erfüllen.

Botan: Das Herz des Guerillakampfes

Botan ist eines der wichtigsten Zentren unseres Guerillakampfes. Die Region spielt eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Kampfes. Es handelt sich um eine Region, in der die Freiheitsguerilla Kurdistans allen Angriffen zum Trotz ihre Stellungen gehalten hat und effektive Angriffe auf den Feind durchführt. Zweifellos entwickelten sich diese Widerstandsprozesse durch die Vorhut unserer tapferen Gefallenen. Auch unsere Genossen Agîd, Adil und Munzur haben ihren Platz in unserer Geschichte des Kampfs um Freiheit eingenommen. Wir sprechen unserem patriotischen Volk unser Beileid aus, besonders den werten Familien von Agîd, Adil und Munzur.“