Dorfschützer bei Gefecht in Sêrt getötet
In der nordkurdischen Kreisstadt Dih ist es im Rahmen einer Militäroperation zu Gefechten mit der Guerilla gekommen. Ein Dorfschützer wurde getötet, ein weiterer ist verletzt.
In der nordkurdischen Kreisstadt Dih ist es im Rahmen einer Militäroperation zu Gefechten mit der Guerilla gekommen. Ein Dorfschützer wurde getötet, ein weiterer ist verletzt.
In der nordkurdischen Kreistadt Dih (Eruh, Provinz Sêrt/Siirt) ist ein Dorfschützer ums Leben gekommen. Ein weiterer Dorfschützer wurde verletzt. Wie die in Nordkurdistan ansässige Nachrichtenagentur Mezopotamya Ajansı (MA) berichtet, starb der Dorfschützer im Zuge von Gefechten mit der Guerilla. In der Region läuft seit einiger Zeit eine umfangreiche Militäroperation, an der sich neben Dorfschützern auch verdeckte Einheiten beteiligen.
Bei dem Toten handelt es sich MA zufolge um Reşit Koçak. Er war nach den Gefechten per Hubschrauber aus dem Kampfgebiet evakuiert und in das städtische Krankenhaus in der Provinzhauptstadt Sêrt geflogen worden. Dort erlag er seinen Verletzungen. Der Dorfschützer Mikail Kızıl ist weiterhin in ärztlicher Behandlung.
Erst am Montag waren in der Provinz Şirnex (Şırnak) drei Dorfschützer bei einer Explosion teils schwer verletzt worden. Die Paramilitärs hatten sich dort ebenfalls an einer Operation der türkischen Armee gegen die Guerilla beteiligt.
Was sind Dorfschützer?
Dorfschützer sind paramilitärische Einheiten, die in Kurdistan gegen die Guerilla und regierungskritische Kurd*innen eingesetzt werden. Sie bestehen zu einem beträchtlichen Teil aus Stammesführern, Großgrundbesitzern, Familien und Einzelpersonen, die oft seit Jahrzehnten mit dem Staat zusammenarbeiten und versuchen, in Kurdistan für die Interessen des Staates einzutreten. Ein Teil der Dorfschützer tritt diesem System freiwillig bei, andere werden mit Mord, Verhaftung und Vertreibung bedroht und müssen unter Druck Dorfschützer werden. Millionen von Kurd*innen, die eine Kollaboration abgelehnt haben, mussten entweder flüchten oder sich dem Druck des Militärs und der Dorfschützer beugen. Tausende kurdische Dörfer, die das Dorfschützersystem ablehnten, wurden vom Staat niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht.