Dorfschützer bei Explosion in Silopiya verletzt

Bei einer Explosion in der nordkurdischen Kreisstadt Silopiya sind drei paramilitärische Dorfschützer teils schwer verletzt worden.

In der nordkurdischen Provinz Şirnex (Şırnak) sind drei Dorfschützer bei einer Explosion teils schwer verletzt worden. Der Sprengsatz detonierte heute Morgen in der ländlichen Gegend zwischen den Gemeinden Bêspin (Görümlü) und Gite (Çalışkan) in der Kreisstadt Silopiya (Silopi). Die verletzten Dorfschützer wurden daraufhin per Hubschrauber aus dem Gebiet evakuiert und in das städtische Krankenhaus der Provinzhauptstadt Şirnex geflogen. Die seit einiger Zeit in der Region laufende Militäroperation wurde nach dem Vorfall ausgeweitet.

Was sind Dorfschützer?

Dorfschützer sind paramilitärische Einheiten, die in Kurdistan gegen die Guerilla und regierungskritische Kurd*innen eingesetzt werden. Sie bestehen zu einem beträchtlichen Teil aus Stammesführern, Großgrundbesitzern, Familien und Einzelpersonen, die oft seit Jahrzehnten mit dem Staat zusammenarbeiten und versuchen, in Kurdistan für die Interessen des Staates einzutreten. Ein Teil der Dorfschützer tritt diesem System freiwillig bei, andere werden mit Mord, Verhaftung und Vertreibung bedroht und müssen unter Druck Dorfschützer werden. Millionen von Kurd*innen, die eine Kollaboration abgelehnt haben, mussten entweder flüchten oder sich dem Druck des Militärs und der Dorfschützer beugen. Tausende kurdische Dörfer, die das Dorfschützersystem ablehnten, wurden vom Staat niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht.