Die Guerilla hat die Illusionen des Feindes zerstört
Mit dem Guerillakampf in professionalisierten mobilen Einheiten sind die Illusionen des türkischen Staates zerstört worden, erklären Avaşîn Cûdî und Berxwedan Jiyan in den Bergen Kurdistans.
Mit dem Guerillakampf in professionalisierten mobilen Einheiten sind die Illusionen des türkischen Staates zerstört worden, erklären Avaşîn Cûdî und Berxwedan Jiyan in den Bergen Kurdistans.
Die kurdische Guerilla der HPG und YJA Star hat 2021 im Kampf gegen die türkische Armee auf mobile Einheiten mit einer geringeren Anzahl von Kämpfer:innen und größerer Professionalität gesetzt. Avaşîn Cûdî und Berxwedan Jiyan haben an der revolutionären Guerillaoffensive Cenga Xabûrê teilgenommen und berichten gegenüber ANF von ihren Eindrücken. Für beide steht fest, dass die von den Ideen Abdullah Öcalans geprägte Überzeugung und die Opferbereitschaft der Kämpferinnen und Kämpfer ausschlaggebend für die erlebten Erfolge ist.
„Als YJA Star vertrauen wir auf unsere Kraft“
Die YJA-Star-Kämpferin Avaşîn Cûdî sagt: „Der türkische Staat hat einschließlich chemischer Kampfstoffe alle verbotenen Waffen in diesem Krieg eingesetzt. Dagegen ist in den Kriegstunneln und überall in den Bergen Widerstand geleistet worden. In taktischer Hinsicht hat eine Professionalisierung stattgefunden. Wir versetzten der türkischen Armee mit kleinen Einheiten große Schläge.
Der türkische Staat ist maßlos und kennt keine Regeln im Krieg. Dagegen kämpfen wir mit unserer Kraft, unserem Willen und unserer Verbundenheit. Wir bewegen uns mit den Ideen von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] voran. Deshalb können wir auch Chemiewaffen standhalten. Aus diesem Grund kann die PKK mit diesen Waffen und Bombardierungen nicht ausgelöscht werden.
Wenn eine Freundin oder ein Freund fällt, treten Dutzende andere Personen an ihre Stelle. Selbst wenn nur ein Mensch von uns übrig bleibt, wird unsere Bewegung weiter bestehen und gewinnen. Wir werden die Isolation von Rêber Apo mit unseren erfolgreichen Aktionen durchbrechen. Dieser Krieg hat ohnehin schon gezeigt, dass der türkische Staat und sein faschistisches System zerfallen. Unser Kampf wird zu seinem Zusammenbruch führen. Die Haltung der Guerilla ist eindeutig: Dieser Krieg ist der Kampf um den Sieg. Deshalb nehmen wir mit einer opferbereiten Einstellung daran teil.
2021 haben sowohl der türkische Staat als auch die PDK massive Angriffe auf die Guerillagebiete durchgeführt. Als die türkische Invasion in Avaşîn und Zap begonnen hat, fing gleichzeitig die Operation in Metîna an. In diesem Zusammenhang hat auch die PDK im Frühjahr angegriffen. Es ist allgemein bekannt, dass die Guerilla sich in diesen Gebieten aufhält. Weder die irakische Armee noch die PDK waren hier präsent. Dass die PDK-Truppen zeitgleich mit den türkischen Angriffen in Metîna vorgerückt sind, hat gezeigt, dass sie mit dem türkischen Staat zusammenarbeiten.
Sie kamen mit einer großen Anzahl Panzerwagen nach Çarçel. Ihr eigentliches Ziel war ein Angriff auf die Guerilla. Wir hätten darauf eine massive Antwort geben können, aber die Guerilla wollte den Zielen von Rêber Apo dienen und einen innerkurdischen Krieg verhindern. Unsere Bewegung hat die PDK etliche Male verwarnt. Das Vorhaben der Barzanî-Familie ist deutlich zum Vorschein gekommen. Sie hat diverse Male die Koordinaten von Aufenthaltsorten der Guerilla an den türkischen Staat weitergegeben, was dazu geführt hat, dass Freundinnen und Freunde von uns gefallen sind.
Als YJA Star haben wir aktiv an diesem Krieg teilgenommen. Es hat eine Professionalisierung in den Branchen stattgefunden, mit der unsere Effektivität erhöht wurde. Durch die führende Rolle von Frauen entstehen Stärke und Mut im Kampf. Die Frauen in den Bergen beeinflussen maßgeblich den Verlauf des Krieges. Als YJA Star vertrauen wir auf unsere Kraft. Wir stehen hinter der Arbeit von Rêber Apo und werden weiterhin eine erfolgreiche Praxis zeigen.“
„Wir haben nichts zu verlieren“
Der HPG-Kämpfer Berxweden Jiyan erklärt: „In den laufenden Kämpfen in diesem Krieg haben sich die Professionalisierung in verschiedenen Branchen deutlich bemerkbar gemacht. Mit Sabotage, Snipern, schweren Waffen und anderen Methoden wird das System des Feindes erschüttert. Im heutigen Krieg erneuert sich die Guerilla die ganze Zeit und lässt damit die hochentwickelte Technologie des Feindes scheitern. Insbesondere die Scharfschützentaktik wirkt sich verheerend auf die Psyche des Feindes aus.
Die Guerilla hat sich in den revolutionären Offensiven Bazên Zagrosê und Cenga Xabûrê weiter professionalisiert. Die türkischen Besatzungsangriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete sind mit professionellen Methoden und Taktiken ins Leere geführt worden. Wenn die Soldaten eine Stellung beziehen wollen, können sie aus Angst vor den Snipern der Guerilla nicht einmal den Kopf heben. Sie konnten sich den Kampfgebieten mit ihren Sikorsky-Hubschraubern nicht nähern und keine Soldaten absetzen. Aus diesem Grund waren die türkischen Soldaten von Zagros bis Metîna psychisch zerrüttet, sie wagten keinen Schritt vorwärts.
Sie waren so stolz auf ihre Waffentechnologie, sind jedoch angesichts der Guerillataktiken gescheitert. Sie sind in Siyanê in Gare gescheitert und haben auch in Mamreşo, Zendura, Girê Sor und Werxelê einen historischen Zusammenbruch erlitten. Die Guerilla hat verhindert, dass Südkurdistan besetzt wird. Bei jedem Schritt der türkischen Truppen ist entweder eine Mine detoniert oder sie sind von der Guerilla angegriffen worden.
Der Feind hat davon geträumt, innerhalb von drei bis vier Monaten Gare einzunehmen, aber inzwischen ist ein Jahr vergangen und dieser Traum hat sich nicht erfüllt. Er hat sich an einigen Orten positioniert, aber auch dort sind unsere jeden Moment einsatzbereiten mobilen Einheiten.
Der türkische Staat kann 24 Stunden am Tag versuchen, die Gesellschaft über seine Spezialkriegsmedien zu belügen. Unsere Aktionen gehen von Heftanîn bis ins Zagros-Gebirge ohne Unterbrechung weiter. Die Guerilla ist überall und verpasst den Besatzern schwere Schläge. Der türkische Staat steckt in diesen Gebieten fest. Aus diesem Grund hat er Chemiewaffen eingesetzt. Dennoch sind alle Orte, an denen er sich festsetzen wollte, zur Hölle für ihn geworden. Die Guerilla lässt ihm nirgendwo in Kurdistan Zeit zum Atemholen. Er hat sich in Werxelê und Tabura Ereban nicht halten können und wir werden ihm nirgendwo Raum lassen. Wo die Guerilla lebt, können die türkischen Besatzungstruppen nicht leben. Die Berge sind der Lebensraum der Guerilla. Die Guerilla kämpft und leistet Widerstand, deshalb kann der Feind nicht in unseren Bergen bleiben. Das war sowieso von Anfang an klar. Die türkischen Soldaten sind auf halbem Weg zurückgeschlagen worden.
Unsere mobilen Einheiten sind im Krieg sehr effektiv. Eine professionelle Guerillaeinheit von drei Personen kann eine ganze Armeeeinheit aufhalten. Unser Ziel ist die physische Freiheit von Rêber Apo. Dafür werden wir um jeden Preis kämpfen und wir werden unser Ziel erreichen. Der Feind ist in bestimmtem Ausmaß besiegt und der Guerillakampf wird im kommenden Jahr zu großen Erfolgen führen. Wir werden die Aggression des Feindes niemals vergessen und wir werden Vergeltung üben. Wir haben nichts zu verlieren und werden siegen.“