„Die Gefangenen geben der Guerilla Moral“

Der Guerillakommandant Baran Farqîn spricht über die Bedeutung der Hungerstreiks in den türkischen Gefängnissen und sagt, dass dieser Widerstand der Guerilla Kraft gebe .

Am 27. November 2020 starteten die politischen Gefangenen in der Türkei und Nordkurdistan eine neue Widerstandsoffensive. In Fünftagesschichten traten tausende Gefangene in den unbefristeten Hungerstreik. Sie fordern die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan und ein Ende der lebensbedrohlichen Haftbedingungen. Im ANF-Gespräch redet der Guerillakommandant Baran Farqîn über die Bedeutung dieser Widerstandsaktion für die Kämpferinnen und Kämpfer der HPG.

Physische Distanz hat keine Bedeutung für uns“

Die Tatsache, dass die Gefangenen trotz aller Schwierigkeiten erneut eine Offensive für die Freiheit von Öcalan gestartet haben, gebe der Guerilla und der Bevölkerung Moral, erklärt Farqîn: „Diese Aktionen sind sehr wichtig und sinnvoll. Auch wenn wir körperlich weit weg von unseren Freundinnen und Freunden in den Gefängnissen sind, herrscht eine Einheit im Geiste des Apoismus. In diesem Sinne sind wir uns ganz nahe, wir sind eins. Genossenschaftlichkeit hat die Kraft, Raum und Zeit zu überwinden. Die Triebfeder unserer Genossenschaftlichkeit ist der Kampf für die Freiheit von Rêber Apo [Abdullah Öcalan], für ein freies Land und unsere Verbundenheit zur Schaffung von freien kurdischen Werten. Unsere Herzen füllen die gleichen Gefühle, sie schlagen für das gleiche Ziel. In diesem Sinne hat die physische Distanz keine Bedeutung für uns.“

Menschen in den Gefängnissen nehmen ihren Tod für das Leben in Kauf“

Farqîn spricht von einer schwierigen Phase, betont aber: „Für große Siege, für die Befreiung unseres Volkes und Kurdistans, sind natürlich große Opfer notwendig. Seit Jahren vereint sich das Volk im Widerstand hinter der PKK und bringt diese Opfer. Wir haben viele unserer Freundinnen und Freunde auf diesem Weg fallen sehen. Unser Widerstand jedoch geht ohne Unterbrechung weiter. Wir sind durch diese Opfer bis in die Gegenwart gelangt und werden so den Sieg erreichen. Unsere Freundinnen und Freunde in den Gefängnissen nehmen ihren Tod für das Leben und die Befreiung in Kauf. Wir sind davon überzeugt, dass dieser Widerstand zum Sieg führen wird.“

In Bezug auf die Isolation Öcalans erklärt der Guerillakommandant: „Die Isolation zu durchbrechen und die physische Freiheit von Rêber Apo zu garantieren und ihn mit unserem Volk und unserem Land zusammenzubringen, ist für uns als Guerilla das größte Ziel. Wir können sagen, wenn die Menschen in den Gefängnissen unter solchen Bedingungen in der Lage sind, einen derartigen Widerstand zu zeigen, dann ist der Sieg nah. Wir werden als HPG unsere Aktionen für die Freiheit von Rêber Apo ohne Pause fortsetzen.“