Demonstration in Qendîl: Nieder mit dem Verrat!

In der südkurdischen Gemeinde Binarê Qendîl ist mit einer Demonstration gegen den drohenden innerkurdischen Krieg protestiert worden.

In Südkurdistan ist durch die Stationierung militärischer Einheiten der PDK in Zinê Wertê eine gefährliche Krise entstanden. Von dem Standort aus ist eine Kontrolle des Guerillagebiets in den Qendîl-Bergen möglich, die PKK sieht in den mit dem türkischen Staat koordinierten Militärbewegungen der PDK einen Kriegsgrund.

In der Gemeinde Binarê Qendîl hat aus diesem Anlass eine Demonstration stattgefunden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer riefen „Bimre xiyanet“ (Nieder mit dem Verrat) und „Bijî yekîtiya gelê Kurd“ (Es lebe die Einheit des kurdischen Volkes) und liefen vom Gebäude des Volksrats bis ins Dorf Zergelê. Dort wurde eine Erklärung verlesen, in der gegen einen innerkurdischen Krieg und die türkischen Besatzungsambitionen protestiert wurde:

„Die Feinde des kurdischen Volkes haben immer von der Zersplitterung der Kurden profitiert. Sie haben daraus die Kraft gezogen, ein unabhängiges Leben der Kurden zu verhindern. Gekaufte Verräter haben zu großem Leid im kurdischen Volk geführt. Während jetzt die ganze Welt gegen die Corona-Pandemie kämpft, provoziert die PDK einen Krieg unter Geschwistern und lässt sich für die Pläne des türkischen Staates instrumentalisieren. Die Angriffe auf Mexmûr und Şengal und das vergossene Blut der Guerilla sind das Ergebnis dieser Instrumentalisierung.

Der Transport schwerer Waffen an einen sicheren Ort wie Zinê Wertê ist eine Kriegsvorbereitung, die ebenfalls zum Plan des türkischen Staates gehört. Das gleiche Szenario hat 2018 und 2019 in Bradost und Behdînan stattgefunden. Dutzende Zivilisten sind dadurch um Leben gekommen, zahlreiche Dörfer wurden zu Ruinen.

Als Bevölkerung von Binarê Qendîl sind wir gegen einen Krieg unter Geschwistern. Zinê Wertê ist ein sicherer Ort. Es gibt keinen Grund für die Stationierung schwerer Waffen dort. Wir appellieren an alle politischen Kreise in Kurdistan, an Menschenrechtsorganisationen und das gesamte kurdische Volk, sich gegen die schmutzigen Pläne des türkischen Staates zu wehren. Eine Besatzung werden wir niemals akzeptieren.“