Demonstration gegen türkische Invasion in Silêmanî

Mit einem von Frauen angeführten Demonstrationszug durch die südkurdische Metropole Silêmanî ist erneut gegen die türkische Militäroperation und die Kollaboration des Barzanî-Clans mit dem Erdogan-Regime protestiert worden.

In Silêmanî sind erneut Hunderte Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die vom türkischen Militär in Zusammenarbeit mit der PDK am 17. April gestartete Invasion in den Medya-Verteidigungsgebieten in Südkurdistan zu protestieren. Der Demonstrationszug wurde von Frauen angeführt.

Auf Transparenten und Schildern wurde Solidarität mit der Guerilla bekundet und die Kollaboration der vom Barzanî-Clan dominierten PDK mit dem türkischen Aggressor angeprangert. „Nein zu Besatzung und Kollaboration“ stand auf einem Banner zu lesen. Die Demonstrant:innen brachten mit Parolen ihre Unterstützung für die Guerilla und ihre Wut auf die Barzanî-Familie zum Ausdruck.

Haltung der PDK und YNK zum türkischen Angriffskrieg

PDK-Politiker sind vor Beginn der Invasion mehrfach mit türkischen Regierungsvertretern zusammengetroffen. Die PDK unterstützt offenkundig den türkischen Angriffskrieg. Bereits am ersten Tag des Krieges hoben türkische Kampfhubschrauber nicht von der türkischen Seite der Grenze zum Angriff ab, sondern von Südkurdistan. Dies geschieht in Abstimmung mit den PDK-Verantwortlichen. Der Plan sieht offenbar vor, die Guerillagebiete von allen Seiten anzugreifen und Verbindungswege zu blockieren.

Die Patriotische Union Kurdistans (YNK) verurteilt die türkische Offensive ebenso wie das irakische Außenministerium. Auch Muqtada al-Sadr, der Anführer der größten Fraktion im irakischen Parlament, verurteilte den Angriffskrieg und warnte die Türkei. Der Irak werde als souveränes Land nicht gegenüber den türkischen Angriffen schweigen, so Sadr. Sowohl im Irak als auch in Südkurdistan steht die PDK somit allein mit ihrer Unterstützung für Ankaras Offensive da.