Autonomierat ruft zur Rückkehr nach Şengal auf

Nach dem Brand im Flüchtlingslager Şeriya nahe Dihok ruft die Autonomieverwaltung von Şengal zur Rückkehr der 2014 vom IS vertriebenen Ezidinnen und Eziden in ihre Heimat auf. Durch das Feuer sind rund tausend Menschen obdachlos geworden.

Die Autonomieverwaltung Şengal ruft die seit dem IS-Genozid in Lagern lebenden Ezidinnen und Eziden zur Rückkehr auf. In einer Erklärung zum gestern ausgebrochenen Brand im Flüchtlingslager Şeriya nahe Dihok schreibt die Autonomieverwaltung: „Die Menschen aus Şengal gehören weder in Lager noch in andere Länder. Ihr Platz und ihre Heimat ist Şengal. Es ist an der Zeit, für ein würdevolles und freies Leben nach Şengal zurückzukehren.“

Zu dem Feuer teilt die Autonomieverwaltung mit, dass 400 Zelte vollständig verbrannt sind. Sechs Menschen wurden leicht verletzt, ungefähr 1000 Menschen aus 184 Familien sind obdachlos geworden. „Wir wünschen den Verletzten gute Besserung und möchten sie wissen lassen, dass wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln an ihrer Seite sind.“

Nach Angaben der Autonomieverwaltung leben momentan noch ungefähr 12.000 Ezidinnen und Eziden, die 2014 vor dem IS flüchten mussten, in 17 verschiedenen Lagern. In der Erklärung wird auf die schlechten Lebensbedingungen in den Camps und die hohe Suizidrate hingewiesen:

„Verantwortlich für eine Lösung dieser Probleme ist die jeweilige Regierung des Gebiets, in dem sich das Camp befindet. Tausende Ezidinnen und Eziden leben momentan in Lagern, die von der PDK kontrolliert werden. Die PDK kommt ihrer Verantwortung nicht nach. Sie müsste diesen Menschen die Rückkehr nach Şengal ermöglichen. Stattdessen bemüht sie sich, sie in Lagern festzuhalten.“

Die Autonomieverwaltung fordert auch von den UN, die Initiative zu ergreifen. Şengal sei inzwischen frei, daher mache es keinen Sinn, die geflüchteten Menschen weiter in Lager einzusperren. Auch die Flucht ins Ausland sei keine Lösung. Stattdessen müsse den Geflüchteten die Rückkehr in ihre Heimat ermöglicht werden.