Aufnahmen aus Şengal vom 3. August 2014

Vor fünf Jahren griff der IS Şengal an. Tausende Ezidinnen und Eziden wurden getötet, Hunderttausende mussten fliehen. Kurdische Einheiten kamen ihnen zur Hilfe und kämpften einen Fluchtkorridor frei.

Als der „Islamische Staat“ (IS) am 3. August 2014 in Şengal einrückte, zogen sich die rund 12.000 in der Region stationierten Peschmerga der südkurdischen Regierungspartei PDK ohne Vorwarnung zurück und überließen die dort lebenden Ezid*innen schutzlos den Islamisten. Für die ezidische Gemeinschaft begann die systematische Massakrierung, Vergewaltigung, Folterung, Vertreibung, Versklavung von Mädchen und Frauen sowie Zwangsrekrutierung von Jungen als Kindersoldaten. Wer fliehen konnte, zog sich in das Gebirge zurück. Dort schützte zunächst ein Dutzend Guerillakämpfer der HPG den Zugang zum Gebirge und verhinderte das Eindringen der Dschihadisten.

Am 6. August kamen zwei Bataillone der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG/YPJ aus Rojava den HPG zu Hilfe. Anschließend richteten die YPG/YPJ und die HPG einen Sicherheitskorridor ein, um die zu Zehntausenden auf den Şengal-Berg geflohenen Ezid*innen nach Rojava zu evakuieren. Über diesen Korridor konnten in den ersten Tagen bereits rund 50.000 Ezid*innen nach Rojava gelangen. So konnte ein noch größeres Massaker verhindert werden.

Aus Anlass des Jahrestages des IS-Angriffs veröffentlichen wir Aufnahmen aus dieser Zeit.