YPJ: Bis die letzte ezidische Frau befreit ist

„Wir hatten Rache für Şengal geschworen und haben unser Wort gehalten“, erklärt die Generalkommandantur der YPJ zum Genozid des IS am ezidischen Volk vor fünf Jahren.

Aus Anlass des fünften Jahrestages des Genozids und Feminizids in Şengal erklärt die Generalkommandantur der Frauenverteidigungseinheiten YPJ zur damaligen Situation: „Den Schutz der Frauen aus Şengal, des Volkes und aller Frauen haben wir als eine Aufgabe betrachtet, die uns von der Geschichte auferlegt wurde. Es war offensichtlich, dass es angesichts eines Feindes wie des IS keinen anderen Weg als Krieg gab. Unsere Kräfte sind zum Selbstschutz aufgebrochen, haben einen Korridor von Şengal nach Rojava freigekämpft und sich unter einem hohen Preis an zahlreichen Offensiven beteiligt, um Vergeltung für die Frauen aus Şengal zu üben. In der IS-Hochburg Raqqa haben die Islamisten angesichts der Haltung der Kämpferinnen von YPJ und YJŞ [Frauenverteidigungseinheiten Şengal] eine große Erschütterung und schließlich eine Niederlage erlitten.“

Hunderte ezidische Frauen und Kinder in Deir ez-Zor befreit

Zuletzt haben die YPJ gemeinsam mit YPG/QSD Hunderte ezidische Frauen und Kinder aus der IS-Gefangenschaft befreit, heißt es weiter in der Erklärung der Generalkommandantur. „Wir hatten Rache für Şengal geschworen und haben unser Wort gehalten“, stellen die YPJ fest. Dieser Sieg sei den Gefallenen und dem Einsatz zahlloser Frauen zu verdanken: „Damit sind Hoffnung und ein Gefühl der Einheit bei den Völkern und den Frauen entstanden. Wir erklären ein weiteres Mal unsere Entschlossenheit, diese Errungenschaften zu verteidigen. Den Frauen aus Şengal geben wir erneut unser Wort, Vergeltung für die gefangenen Frauen zu üben.“

Şengal wird weiterhin bedroht

In der YPJ-Erklärung wird auch auf die aktuellen Gefahren für Şengal eingegangen: „Kräfte, die sich von der relativen Sicherheit in Şengal gestört fühlen, möchten Unruhe stiften. Das entstandene System, in dem Frauen bewusst eine führende Rolle einnehmen, löst Unbehagen bei den herrschenden Kräften aus. In Kollaboration mit der PDK werden die in Şengal erkämpften Errungenschaften angegriffen. Der heutige Angriff auf führende Kräfte der kurdischen Frauenbewegung entspringt derselben Denkweise wie die Angriffe auf ezidische Frauen und Mädchen im Jahr 2014. Die tägliche Bedrohung der Revolution von Rojava, der Errungenschaften in Nord- und Ostsyrien und der territorialen Integrität Südkurdistan kann nicht unabhängig von dieser Denkweise betrachtet werden. Eine Ausweitung der Kampfgebiete unseres Volkes ist angesichts dieser Angriffe von größter Wichtigkeit."