Aufnahmen mutmaßlicher Chemiewaffenangriffe am Girê Şehîd Pîrdoxan

Vom Girê Şehîd Pîrdoxan in Südkurdistan liegen Aufnahmen über Einsätze von mutmaßlichen Chemiewaffen und Bomben mit unkonventionell hoher Sprengwirkung vor.

Seit dem 14. April 2022 setzt die türkische Armee alles daran, die Medya-Verteidigungsgebiete der Guerilla zu erobern. Bei dieser Südkurdistaninvasion stößt die türkische Armee jedoch auf heftigen Widerstand und aus einem Einsatz, der nach wenigen Wochen abgeschlossen sein sollte, wurde ein langandauernder Guerillakrieg. Die massiven Verluste der türkische Armee, die Guerilla berichtete von bisher 2.132 getöteten Soldaten, bringen das Regime in Ankara ins Schlingern. Um sich an der Macht zu halten, setzt das Regime mit Hilfe der NATO alle möglichen Waffensysteme ein, vor allem auch verbotene Waffen wie Chemiewaffen. Gleichzeitig werden unkonventionelle Bomben von extrem hoher Sprengkraft an den Tunnelsystemen der Guerilla gezündet. Bisher ist unklar, um welche Form von Waffen es sich dabei handelt. Nun wurden Aufnahmen von mutmaßlichen Chemiewaffeneinsätzen und dem Einsatz solcher unkonventioneller Bomben veröffentlicht. Die Aufnahmen stammten vom Girê Şehîd Pîrdoxan in der umkämpften Region Metîna.


In dem etwa zehnminütigen Video ist der Einsatz von zwei verschiedenen Waffentypen dokumentiert. In einem Teil des Videos installieren Soldaten eine Sprengvorrichtung vor einem der Kriegstunnel der Guerilla. Es kommt zu einer gewaltigen, mehrere Kilometer weit zu hörenden Explosion. Die Soldaten bringen anschließend Vorrichtungen an, die ein mutmaßliches Giftgas in und um den Tunnel verbreiten. An den Vorbereitungen sind eine Vielzahl Soldaten beteiligt, die mit großer Vorsicht vorgehen. Anschließend ziehen die Truppen ab und zünden die Vorrichtungen. Ein schwarzer Rauch oder ein Gas treten aus. Der Einsatz solcher Waffen stellt ein Kriegsverbrechen dar. Auch der Einsatz von Reizstoffen wie Tränengas fällt im Krieg unter das Chemiewaffenverbot.

HPG: 2004 Kriegsverbrechen registriert

Ähnliche Waffeneinsätze gegen die Guerilla sind aus vielen anderen Regionen bekannt und wurden sowohl von ANF im Kriegsgebiet als auch von den Volksverteidigungskräften (HPG) dokumentiert. Die HPG berichten von 2004 registrierten Einsätzen verbotener Waffen seit Beginn der Invasion im April.